Erzbischof Heße betroffen über Brand in Flüchtlingsunterkunft
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat sich betroffen über den Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im mecklenburgischen Groß Strömkendorf geäußert. "Der Schaden nach dem Brand in Groß Strömkendorf ist groß. Menschen aus der Ukraine, die bei uns Schutz vor Krieg und Angst gesucht haben, werden enttäuscht und erneut verängstigt", erklärte Heße am Donnerstag auf Anfrage von katholisch.de in Hamburg. Er sei jedoch froh und dankbar, dass niemand verletzt worden sei. Zugleich betonte der Erzbischof, dass es "entsetzlich" wäre, wenn sich bestätigen sollte, dass das Feuer auf rassistisch motivierte Brandstiftung zurückzuführen sei. "Denn solch eine abscheuliche Tat schadet immer auch den Menschen der gesamten Region", so Heße, der auch Vorsitzender der Migrationskommission und Sonderbeauftragter für Flüchtlingsfragen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist.
Durch einen Brand war die Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in Groß Strömkendorf bei Wismar in der Nacht fast vollständig zerstört worden. "Nach jetzigem Stand konnten alle 14 Bewohner unverletzt aus der Einrichtung gebracht werden. Den drei Mitarbeitern ist auch nichts passiert", sagte ein Sprecher des Landkreises Nordwestmecklenburg. Die Polizei geht eigenen Angaben zufolge von Brandstiftung aus. Nach Angaben von Landrat Tino Schomann hatten noch am Tag des Feuer Beamte die Unterkunft wegen einer Hakenkreuz-Schmiererei auf dem Eingangsschild aufgesucht. "Auch aus meiner langjährigen Erfahrung als Feuerwehrmann gehe ich derzeit davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde", so Schomann. Die Bewohnerinnen und Bewohner seien unmittelbar nach dem Brand in eine andere Einrichtung verlegt worden.
Der evangelische Flüchtlingsbeauftragte und Berliner Bischof Christian Stäblein äußerte sich bei Twitter schockiert über den mutmaßlichen Brandanschlag. "Wer Geflüchtete angreift, greift uns alle an", schrieb Stäblein am Donnerstag. Die Menschen aus der Ukraine seien dem Schrecken des Krieges entkommen. "Bei uns suchen sie Schutz und Sicherheit. Dafür müssen wir einstehen", forderte der Beauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Flüchtlingsfragen. (stz)