Mehr als 3,3 Millionen Euro für Sanierung der Burg Rothenfels
Der Freistaat Bayern unterstützt mit 3.395.000 Euro die Sanierung der Burg Rothenfels im unterfränkischen Bergrothenfels. Das Geld stammt aus dem Entschädigungsfonds für die Denkmalpflege, wie das Kunstministerium am Sonntag in München mitteilte. Minister Markus Blume (CSU) nannte die Burg ein "Denkmal, das von viel Leben erfüllt ist". In dieser Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte herrsche eine lebendige Atmosphäre. Hier zeige sich, wie in einem historisch bedeutsamen Bauwerk Geschichte und Gegenwart perfekt miteinander in Einklang gebracht werden könnten.
Die Burg von Rothenfels gehört laut Mitteilung zu den wenigen, bis heute unzerstörten Burgen am Main. Vielfach umgebaut ist dennoch der Kern der stauferzeitlichen Anlage (Bering und Bergfried um 1150) immer noch gut zu erkennen. In der Zeit der Würzburger Fürstbischöfe, als diese die Burg als Amtssitz nutzten, entstanden die ungewöhnlich großen spätgotischen Neubauten der Hauptburg (1. Hälfte des 16. Jahrhunderts), der Kranz der teilweise bis heute erhaltenen Wirtschaftsgebäude (16./17. Jahrhundert) sowie das barocke Amtshaus in der Vorburg.
Burg Rothenfels als Zentrum der liturgischen Bewegung
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übernahm die Katholische Jugendbewegung Quickborn die Anlage und machte sie zum Zentrum der vorkonziliaren liturgischen Bewegung, wie es heißt. Deren Mentor, der Theologe Romano Guardini (1885-1968) experimentierte dort früh mit neuen Gottesdienstformen wie der Osternacht. Damit nahm er um Jahrzehnte die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) vorweg. Die Gebäude wurden schon damals saniert. Aus dieser Zeit stammt die von Rudolf Schwarz gestaltete neue Burgkapelle sowie der überformte Rittersaal im Palas, von denen eine immense Vorbildwirkung auf den modernen Kirchenbau ausgegangen sei.
Bei der geplanten Maßnahme handelt es sich um eine Gesamtinstandsetzung unter Wahrung der denkmalfachlichen Belange. Neben der Erneuerung der Haustechnik sei auch geplant, die Zeitschicht von Rudolf Schwarz wieder herzustellen und den Keller nutzbar zu machen. Eigentümer des Baudenkmals ist die Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels. Der Entschädigungsfonds wird vom Kunstministerium verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. (KNA)