"Spannende Disputation": Gespräche zu gemeinsamem Abendmahl in Rom
Beim jüngsten Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan kam auch die Debatte um mögliche Wege zu einer Abendmahl- oder Eucharistiegemeinschaft zwischen Katholiken und Protestanten zur Sprache. Dies berichtete die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, am Samstag vor Journalisten in Rom.
Nach ihrer Darstellung leitete der im Vatikan für Ökumene zuständige Schweizer Kardinal Kurt Koch zu diesem Thema eine "spannende Disputation" mit mehreren deutschen Bischöfen. Es sei das "theologischste Gespräch" des gesamten Besuchs gewesen.
Thesenpapier von 2019
Wichtigstes Thema war demnach das katholisch-evangelische Thesenpapier (Votum) "Gemeinsam am Tisch des Herrn" von 2019. Es wurde seinerzeit von einem ökumenischen Arbeitskreis verabschiedet und sorgte für große Aufmerksamkeit in beiden Kirchen.
In der Debatte sei deutlich geworden, dass Koch vom Grundsatz her anders an das Thema herangehe, so Gilles. Der Kurienkardinal habe gefragt, auf welchem theologischen Konsens das Votum basiere. Bei dem Votum sei es aber ursprünglich darum gegangen, einen seelsorgerisch verantwortbaren Zugang für die Gläubigen zur Gemeinsamkeit bei Abendmahl und Eucharistie zu finden. Eine grundsätzliche theologische Auseinandersetzung über das Papier stehe noch aus.
Die deutschen Bischöfe hatten sich in den vergangenen fünf Tagen zu einem sogenannten Ad-limina-Besuch in Rom aufgehalten. Dabei berichten die Bischöfe eines jeweiligen Landes alle paar Jahre dem Papst über die Situation in ihren Ortskirchen und treffen mit den Chefs der Kurienbehörden zusammen. (KNA)