Kardinal Koch: "Diakon nicht einfach ein geweihter Sozialarbeiter"
Kardinal Kurt Koch hat davor gewarnt, das Amt des Diakons auf dessen caritatives Handeln zu beschränken. Durch seinen liturgischen Dienst werde deutlich, dass "der Diakon nicht einfach ein geweihter Sozialarbeiter sein kann", sagte Koch am Wochenende bei einer Diakonenweihe in Rom, wie Vatican News am Montag berichtete. Der Diakon schreibe der Kirche ins Stammbuch, "dass Glauben und Leben, Gottesdienst und Menschendienst unlösbar zusammengehören", so der Kurienkardinal. Mit den eucharistischen Gaben lege der Diakon die Sorgen der Menschen und die Nöte der heutigen Welt auf den Altar. "Und von der eucharistischen Gegenwart Jesu Christi verwandelt und gestärkt, bringt er sie vom eucharistischen Altar aus Liebe zu den Menschen." Deshalb sei der Diakon ein Brückenbauer zwischen dem Glauben und dem alltäglichen Leben.
Der spezifische Ort des Diakons in der Liturgie sei die Verkündigung des Evangeliums, so Koch weiter. "Dabei handelt es sich nicht um eine zufällige und rein äußerliche Rollenzuteilung in dem oberflächlichen Sinn, dass im Gottesdienst jeder etwas zu tun hat." Das Verlesen der Frohen Botschaft mache vielmehr sichtbar, was der Kern des Diakonats sei: "Der Diakon ist berufen, Evangelist zu sein und als solcher zu wirken." Koch verwies zudem auf die diakonale Grunddimension des Weiheamtes: Der Diakonat sei nicht einfach eine Durchgangsstufe zur Priesterweihe, sondern dessen bleibender Gehalt und die Dimension jedes geweihten Amtes. "Ein Priester, der aufhören würde, Diakon zu sein, würde auch seinen priesterlichen Dienst nicht mehr gemäß seiner Weihe erfüllen." Gleiches gelte ebenso für das Bischofsamt. "Und selbst ein Papst, der nicht Diakon wäre, wäre kein rechter Papst mehr", sagte Koch. (rom)