Erzdiözese Freiburg startet neues Angebot

Mit neuem kirchlichen Portal können Paare ihre Beziehung verbessern

Veröffentlicht am 16.01.2023 um 14:29 Uhr – Lesedauer: 

Freiburg ‐ Nicht selten schleichen sich in eine Beziehung Routine und Probleme ein. Wie steht es um das eigene Verhältnis zum Partner? Über diese und weitere Fragen können sich Paare bald auf einem neuen Portal im Internet informieren.

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Kostenfrei und bundesweit neuartig: Die Erzdiözese Freiburg stellt am Donnerstag ein Trainingsportal für Paare in Deutschland online. Paare könnten anhand von wissenschaftlichen Fragebögen die eigene Beziehung einschätzen und verbessern, erklärte die Initiatorin des Projekts, Bettina Zenner. Die Hoffnung sei, Hemmungen und Barrieren abzubauen – auch durch den "sehr niedrigschwelligen Zugang über das Internet, ohne Anmeldung und ohne Berater:in".

Der Fragebogen wurde den Angaben zufolge eigens entwickelt, in Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschule Freiburg. Er soll Paaren eine Einschätzung ermöglichen, wie gut die Beziehung funktioniert und wo es "Entwicklungspotenzial" gebe. So gehe es darum, ob die Beziehung im Vergleich zu anderen "relativ unbelastet ist und gut läuft, es an einigen Stellen schwierig ist oder eine individuelle Beratung dringend angeraten ist", erläuterte Christian Roesler. Der Professor für Klinische Psychologie hat den Fragebogen auf Basis seiner bisherigen Paar-Studien entwickelt.

Nutzerinnen und Nutzer erhielten mit dem Ergebnis zugleich Hinweise, wie sie ihre Beziehung verbessern könnten, oder – in schwierigen Fällen – auch Informationen zu einer Paarberatung. "Die hinterlegten Programme und praktischen Tipps sind speziell auf die Bedürfnisse der Paare ausgerichtet und wurden vielfach in der Praxis getestet", sagte Zenner, die Diözesanbeauftragte für Ehe-, Familien- und Lebensberatung ist. "Wir können nicht nur eigene Programme zur Beziehungspflege anbieten, sondern auch Programme, die in der Paarberatung den aktuellen Wissenstand widerspiegeln."

In schwierigen Situationen helfen

Diese Trainings könnten Paaren in schwierigen Situationen helfen, bevor es möglicherweise zu spät sei. Unterschieden werde nach keinen oder geringen, mittleren und starken Belastungen. Für die Übungen, die sich gut zwischendurch erledigen ließen, biete eine Hotline – wenn nötig – Hilfestellung. Sie ermögliche auch einen direkten Kontakt zu einer Beratungsstelle. Paare hätten nicht immer die Zeit, um in eine Beratungsstelle zu gehen, hieß es zum Hintergrund des Projekts. Auch könne die entspannte Umgebung zu Hause helfen, die Übungen online zu absolvieren und die eigene Situation zu formulieren. Das Angebot richtet sich demnach an alle: Verheiratete und Paare ohne Trauschein, Paare jeden Alters und jeder sexuellen Ausrichtung.

Geben die Nutzerinnen und Nutzer ihr Einverständnis, werden die Ergebnisse ihres Fragebogens anonymisiert an die Katholische Hochschule Freiburg weitergegeben. "Die ausgewerteten Ergebnisse werden wieder in die Forschung zurückfließen und unsere bisherigen Erkenntnisse präzisieren können", so Roesler. Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Erzdiözese Freiburg ist ein psychologischer Fachdienst der Pastoral, der unter anderem in schwierigen Lebenslagen unterstützend tätig ist. Mit insgesamt 15 Beratungsstellen, über die Erzdiözese Freiburg verteilt, werden jährlich um die 40.000 Stunden Beratungsgespräche geführt. (KNA)