Aber Gottesdienste und Segenszeremonien angekündigt

Church of England bleibt bei Nein zu gleichgeschlechtlicher Ehe

Veröffentlicht am 19.01.2023 um 10:59 Uhr – Lesedauer: 

London ‐ Die heilige Ehe sei ein Bund zwischen Mann und Frau, heißt es aus der Church of England. Zugleich plant sie ein "umfassendes seelsorgerisches Angebot" für LGBTQI+-Personen – und ein ausführliches Entschuldigungsschreiben.

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Die Church of England ist gegen eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung zu den Ergebnissen eines mehrjährigen Beratungsprozesses hervor. Die Bischöfe haben sich demnach darauf verständigt, der im Februar in London tagenden Generalsynode ein Festhalten an der traditionellen Ehelehre zu empfehlen. Die heilige Ehe sei ein Bund zwischen Mann und Frau, hieß es.

Geplant ist indes ein "umfassendes seelsorgerisches Angebot", um LGBTQI+-Personen, also Lesben, Schwule, Bi-, Trans-, Intersexuelle, Queere sowie Menschen sonstiger Geschlechtsidentitäten, willkommen zu heißen. Zu diesem Zweck sollen – auf freiwilliger Basis – spezielle Gebete, Gottesdienste und Segenszeremonien eingeführt werden. So hätten Betroffene die Möglichkeit, etwa nach einer zivilen Eheschließung in der Kirche zu feiern.

Neue pastorale Leitlinien und Entschuldigungsschreiben

Als weitere Änderung ist die Neufassung pastoraler Leitlinien zum Thema Sexualität vorgesehen. Zudem kündigten die Bischöfe an, ein ausführliches Entschuldigungsschreiben zu veröffentlichen. Darin wollen sie für die "Ablehnung, Ausgrenzung und Feindseligkeit" um Verzeihung bitten, die LGBTQI+-Personen in der Kirche erfahren hätten.

Ein detaillierter Bericht zu den Empfehlungen der englischen Bischöfe soll bei der Generalsynode veröffentlicht werden. Das kirchliche Gesetzgebungsorgan soll vom 6. bis 9. Februar tagen und über die Vorschläge abstimmen. Anglikaner-Primas Justin Welby sagte am Mittwoch, er mache sich keine Illusionen darüber, dass die Vorschläge "einigen zu weit und anderen nicht weit genug gehen". Aber er hoffe auf eine positive Resonanz im Sinne des Gemeinwohls, so der Erzbischof von Canterbury.

Seit 2014 können homosexuelle Paare in England und Wales heiraten. Im Jahr 2013 hatte Königin Elizabeth II. ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet. Die anglikanische wie die katholische Kirche protestierten damals gegen das Gesetz. Aufgrund anhaltender innerkirchlicher Differenzen zu dem Thema begann die Church of England 2017 einen Beratungsprozess mit dem Titel "Leben in Liebe und Glauben". (KNA)