Vorsitzender der US-Bischöfe: Biden-Aussagen zu Abtreibung falsch
Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio, wirft US-Präsident Joe Biden falsche Aussagen im Streit um Abtreibung vor. Der Präsident stelle die Position der Bischöfe in der Abtreibungsfrage falsch dar und ignoriere die "klare und konsequente" Lehre der katholischen Kirche, erklärte Broglio am Donnerstag.
Gott rufe Menschen zur Verteidigung des Lebens auf
Biden habe auf Fragen eines Journalisten gesagt, nicht alle US-Bischöfe forderten, dass Abtreibungen nicht aus Steuergeldern bezahlt werden dürfen: "Auch der Papst tut das nicht." Dies treffe nicht zu, kritisierte Broglio. Gott rufe die Menschen auf, "das Leben von dem Moment an zu verteidigen, in dem neues menschliches Wesen gezeugt wird". Die Finanzierung der Abtreibung durch Steuergelder würde "Menschen mit gutem Gewissen" dazu zu zwingen, "sich gegen ihren Willen an diesem schweren Übel zu beteiligen".
Biden will das sogenannte "Hyde Amendment" aufheben, das seit 1976 die Finanzierung von Abtreibungen mit Steuergeldern auf Bundesebene verbietet. Danach kann das staatliche Gesundheitsprogramm "Medicaid" bisher nur in Fällen von Vergewaltigung oder bei Gefahr für das Leben der Mutter Schwangerschaftsabbrüche finanzieren.
Die Spannungen beim Thema Abtreibung zwischen der mehrheitlich konservativen US-Bischofskonferenz und Katholik Biden haben sich seit seinem Amtsantritt verschärft. Biden tritt für liberalere Regelungen bei Schwangerschaftsabbrüchen ein. Immer wieder wird auch diskutiert, ob Politiker wie Biden, die Abtreibung unterstützen, die Kommunion empfangen dürfen oder nicht. (KNA)