Eltern: "Glücklicherweise hatten die Kinder den Mut, sich zu äußern"

Nach Sexting: Neugeweihter Diakon und Religionslehrer suspendiert

Veröffentlicht am 03.02.2023 um 12:39 Uhr – Lesedauer: 

Latina ‐ Im September wurde der Mann zum Diakon geweiht, im Dezember verwarnt und nun suspendiert. Seine Übergriffe startete er wohl schon im Sommer. Aufgeflogen ist der italienische Geistliche durch den Mut der betroffenen Jugendlichen.

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Ein italienischer Diakon ist wegen pornographischen Nachrichten und Bildern vom Schul- und Kirchendienst suspendiert worden. Der Mann sei schon vor einigen Wochen für seinen auffallend engen Umgang mit Schülern gerügt worden, berichtet die Zeitung “Messaggero” am Freitag. Oft habe er Scherze gemacht und ein äußerst freundschaftliches Verhältnis zu den Jugendlichen geführt. Der Mann wurde erst im Herbst zum Ständigen Diakon geweiht.

Der Kleriker habe ein privates Instagramprofil eingerichtet und Schüler und Schülerinnen nachdrücklich aufgefordert, ihm dort eine Freundschaftsanfrage zu schicken. Dort erstellte er eine Liste aus einem kleinen Kreis von Jugendlichen, denen er anzügliche Nachrichten und Nacktfotos schickte. Das Versenden von pornografischem Material geht nach bisherigen Erkenntnissen schon seit Monaten, vermutlich seit letztem Sommer.

"Glücklicherweise hatten die Kinder den Mut, sich zu äußern"

Wie der Messaggero berichtet, sammelten die Schüler diese Fotos und Chats und meldeten sie ihren Eltern und Lehrern. Betroffen seien bisher zwei Jungen und ein Mädchen – alle zwischen 15 und 17 Jahren. Diese Chats wurden nun den Ermittlungsbehörden übergeben. Die betroffenen Familien, zeigten sich schockiert über das, was passiert ist. "Glücklicherweise hatten die Kinder den Mut, sich zu äußern", sagte eine Mutter.

In Deutschland haben die Diözesen und die Ordensgemeinschaften unabhängige Ansprechpersonen eingerichtet, an die sich Betroffene sexualisierter Gewalt wenden können. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich an das “Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch” der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung zu wenden. (ben)