Mit Konkurs wird in den nächsten Monaten gerechnet

Bistum San Diego droht wegen Missbrauchsklagen Insolvenz

Veröffentlicht am 12.02.2023 um 09:28 Uhr – Lesedauer: 

Washington ‐ Wie sehr sich die Missbrauchsaufarbeitung in den USA von der in Europa unterscheidet, wird nicht zuletzt durch die Summen deutlich, um die es geht. Nun droht einem weiteren US-Bistum wegen Klagen von Betroffenen der Konkurs.

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Wegen zahlreicher Missbrauchsklagen droht einem weiteren katholischen Bistum in den USA die Insolvenz. Wie die Leitung der kalifornischen Diözese San Diego am Wochenende mitteilte, wird mit einem Konkurs in den nächsten Monaten gerechnet. Grund sind demnach rund 400 Klagen, in denen Priester und andere Kirchenmitarbeiter beschuldigt werden, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Ein Bistumssprecher sagte, es wären voraussichtlich 550 Millionen Dollar nötig, um die Rechtsstreitigkeiten außergerichtlich beizulegen.

Hintergrund der neuen Klagewelle ist ein seit 2019 in Kalifornien gültiges Gesetz, das die Verjährungsfristen bei sexuellem Kindesmissbrauch weitgehend abgeschafft hat. Nach Angaben des Bistums San Diego beziehen sich die aktuellen Klagen entsprechend auf Vorkommnisse, die 50 bis 75 Jahre zurückliegen. Vorwürfe gegen aktive Priester seien nicht enthalten. (KNA)