Kfd: Zeit des "stillen Gehorsams" gegenüber Rom ist vorbei
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) ruft knapp eine Woche vor der fünften und finalen Vollversammlung des Synodalen Wegs zu Mut bei den anstehenden Entscheidungen auf. "Die Zeiten des Schweigens und des stillen Gehorsams gegenüber Rom sind vorbei", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Statement der vier Synodalteilnehmerinnen aus den Reihen des Frauenverbands. Für die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland brauche es mutige Schritte der Veränderung wie etwa die freie Entscheidung für den Zölibat, die Anerkennung aller Geschlechter, die konsequente Gleichberechtigung von Frauen und damit die Zulassung zu allen Ämtern. "Dafür werden wir uns in der letzten Synodalversammlung einsetzen."
Unterstützen wollen die Delegierten der kfd auch die umstrittene Errichtung eines Synodalen Ausschusses. "Wir sind zuversichtlich, dass die Mehrheit der deutschen Bischöfe diesen Weg mitgehen wird." Kritik übten die Vertreterinnen des Frauenverbands in diesem Zusammenhang am Grußwort des Apostolischen Nuntius an die deutschen Bischöfe zu Beginn ihrer Frühjahrs-Vollversammlung in dieser Woche in Dresden: Die Aussage von Erzbischof Nikola Eterovic, wonach Synodalität in der Kirche mehr eine Frage des Geistes und des Stils als der Strukturen sei, trage man nicht mit. "Aufgrund der traditionellen männerbündischen Strukturen konnte und kann Missbrauch entstehen und in weiten Teilen ohne Strafe verübt werden. Damit muss Schluss sein!" Die Synodalen aus den Reihen der kfd sind die stellvertretende Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt, das Vorstandsmitglied Lucia Lagoda, die Geistliche Leiterin Ulrike Göken-Huismann sowie die Bundesgeschäftsführerin Brigitte Vielhaus.
Die fünfte Synodalversammlung findet vom 9. bis 11. März in Frankfurt am Main statt. Dort sollen unter anderem weitere Mitglieder für den Synodalen Ausschuss gewählt werden, der in den kommenden Jahren die Errichtung eines Synodalen Rats vorbereiten soll. Der Vatikan hatte einem solchen Gremium zuletzt eine Absage erteilt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hatte während der Vollversammlung der deutschen Bischöfe unter der Woche betont, dass die Bedenken ernstgenommen werden, an den Planungen aber grundsätzlich festgehalten werden soll. (mal)