Bericht: Konkrete Hilfen zugesagt

Münsters Bischof Genn traf sich mit Missbrauchsbetroffenen

Veröffentlicht am 07.03.2023 um 11:59 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Rund 60 von sexuellem Missbrauch in der Kirche betroffene Menschen sind jetzt mit dem Münsteraner Bischof Felix Genn zusammengetroffen. Das Treffen sei anstrengend gewesen, hieß es – Genn habe aber auch konkrete Hilfen zugesagt.

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Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat sich mit rund 60 von sexuellem Missbrauch in der Kirche betroffenen Menschen getroffen. Einen entsprechenden Bericht des WDR bestätige ein Bistumssprecher am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Weitere Angaben machte er nicht; das Treffen habe in einem geschützten Rahmen stattgefunden.

Das zweistündige Treffen mit dem Bischof sei anstrengend gewesen, habe aber auch gute Ergebnisse gebracht, sagte ein Betroffener dem WDR. Genn sagte laut dem Sender konkrete Hilfen für Missbrauchsbetroffene zu. So werde das Bistum Rechtsanwaltskosten übernehmen für Betroffene, die Widerspruch gegen die Höhe der kirchlichen Anerkennungszahlung für das erlittene Leid einlegen wollen. Die Höhe legt eine von der katholischen Kirche beauftragte unabhängige Kommission fest. Gegen deren Entscheidung können seit 1. März Betroffene Widerspruch einlegen.

Im vergangenen Jahr war eine Missbrauchsstudie für das Bistum Münster vorgestellt worden, die allen Bischöfen seit 1945 Fehlverhalten vorwarf. Genn räumte hiernach auch persönliche Fehler im Umgang mit Missbrauch ein und stellte umfangreiche Konsequenzen aus dem Gutachten vor. Nach der Veröffentlichung der Essener Missbrauchsstudie Mitte Februar wies das Bistum Münster öffentliche Anschuldigungen gegen Genn zurück; er war von 2003 bis 2009 Ruhrbischof. (tmg/KNA)