"The Pope's Exorcist" mache Ritual zu einem "Spektakel"

Exorzistenvereinigung kritisiert neuen Russel-Crowe-Film

Veröffentlicht am 10.03.2023 um 12:56 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Dieses Jahr kommt "The Pope's Exorcist" in die Kinos, ein Film über den verstorbenen Exorzisten des Bistums Rom, Gabriele Amorth. Schon jetzt gibt es einen Trailer zu sehen. Der sorgt bei der Internationalen Exorzistenvereinigung für Unmut.

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Die Internationale Vereinigung der Exorzisten kritisiert den bald erscheinenden Film "The Pope's Exorcist" über ihren Co-Gründer und Exorzisten der Diözese Rom Gabriele Amorth (1925-2016). Die im Film – es wird anhand des bereits veröffentlichten Trailers argumentiert – dargestellte Exorzismuserfahrung Amorths "widerspricht nicht nur der historischen Realität, sondern verzerrt und verfälscht auch das, was wir als katholische Exorzisten bei der Austreibung wirklich Besessener nach den Richtlinien der Kirche erleben und erfahren", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag. Zudem beleidige eine solche Inszenierung "den Leidenszustand derjenigen, die Opfer einer außergewöhnlichen Aktion des Teufels sind".

Amorth war seit 1986 Exorzist der Diözese Rom und machte sich öffentlich für Exorzismen stark. Dadurch stieg ihre Zahl in Italien spürbar an. Zwischen 1994 und 2000 war er Vorsitzender der internationalen Exorzistenvereinigung, danach auf Lebenszeit deren Ehrenvorsitzender. Laut eigenen Angaben hat er in seinem Leben 70.000 Exorzismen durchgeführt. Er hielt Yoga wie auch das Lesen der Harry-Potter-Bücher für "satanisch". Der Film "The Pope's Exorcist" wirbt damit, auf den persönlichen Schriften des Priesters zu basieren, der darin vom neuseeländischen Schauspieler Russel Crowe verkörpert wird.

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Die Exorzisten bemängeln, dass der Exorzismus im Film zu einem "Spektakel" werde. "Das Endergebnis ist die Überzeugung, dass der Exorzismus ein abnormales, monströses und beängstigendes Phänomen ist, dessen einziger Protagonist der Teufel ist, dessen gewalttätigen Reaktionen man nur mit großer Mühe entgegentreten kann; das ist das genaue Gegenteil von dem, was im Rahmen des Exorzismus geschieht, der in der katholischen Kirche im Gehorsam gegenüber den von ihr erlassenen Richtlinien gefeiert wird." Man gesteht Crowe jedoch zu, dass er äußerlich wie auch in seinem Habitus Amorth getroffen habe.

Der Internationalen Vereinigung der Exorzisten ("Associazione internazionale degli esorcisti", AIE) gehören laut eigenen Angaben 800 Exorzisten aus 30 Ländern an. Seit 2014 ist die Vereinigung von der vatikanischen Kleruskongregation als kanonischer Verein anerkannt. (cph)