Synodalversammlung: Abstimmung über Handlungstext aus Macht-Forum vertagt

Keine Entscheidung zu Synodalen Räten in Bistümern und Pfarreien

Veröffentlicht am 10.03.2023 um 20:30 Uhr – Lesedauer: 

Frankfurt ‐ Wie viel Macht können Bischöfe abgeben? Nicht nur weil der Vatikan interveniert hat, war der Text "Gemeinsam beraten und entscheiden" einer der umstrittensten bei der fünften Synodalversammlung. Nun haben die Synodalen die Abstimmung darüber vertagt.

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Der Synodale Weg hat die Entscheidung über einen Text zu mehr Laienmitbestimmung in der katholischen Kirche vertagt. Mit großer Mehrheit stimmte die Synodalversammlung in Frankfurt am Freitagabend für einen Antrag, das umstrittene Papier erst im sogenannten Synodalen Ausschuss final zu beraten. Über dessen Zusammensetzung sollte am Samstag durch Wahlen entschieden werden. In der Debatte machten mehrere Bischöfe deutlich, dass sie die in dem Text geforderte Selbstbindung an die Entscheidungen gemischter Gremien kritisch sehen. Laiensprecher kritisierten dies scharf.

Der Vatikan hatte die Gründung sogenannter Synodaler Räte, also gemeinsamer Leitungsorgane von Laien und Klerikern, in mehreren Interventionen kategorisch ausgeschlossen und an die unaufgebbare Autorität der Bischöfe erinnert. Zuletzt hatte der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, darauf hingewiesen. Zum Auftakt der Bischofs-Vollversammlung in Dresden in der vergangenen Woche erklärte Eterovic, er sei von Amts wegen beauftragt, ein entsprechendes Schreiben aus Rom vom Januar an die deutschen Bischöfe zu präzisieren. So könne "nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen Synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten".

Mehrere Bischöfe, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hatten erklärt, trotzdem an der Idee gemeinschaftlicher Entscheidungsgremien von Bischöfen und Laien festhalten zu wollen. (bod/KNA)