Nach Beschluss des Synodalen Wegs

Woelki: Über Segnung homosexueller Paare muss Rom entscheiden

Veröffentlicht am 14.03.2023 um 16:24 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Kardinal Woelki wisse um den tiefen Wunsch von gleichgeschlechtlichen Paaren nach einem kirchlichen Segen und könne das gut nachempfinden, betont das Erzbistum Köln. Noch wolle er jedoch abwarten.

  • Teilen:

Über eine Segnung homosexueller Paare muss nach Ansicht des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki der Vatikan entscheiden. "Kardinal Woelki weiß um den tiefen Wunsch von gleichgeschlechtlichen Paaren nach einem kirchlichen Segen, was der Erzbischof gut nachempfinden kann", erklärte das Erzbistum am Dienstag der "Kölnischen Rundschau". Er gehe davon aus, dass sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, in Rom um eine Klärung der Frage bemühen werde und "wartet die Stellungnahme des Heiligen Stuhls dazu ab".

Die Vollversammlung des Synodalen Wegs hatte vorige Woche bei ihrer Abschlusssitzung beschlossen, dass es künftig offiziell in Deutschland katholische Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und wiederverheiratet Geschiedene geben kann. Woelki hatte sich bei der Abstimmung dazu der Stimme enthalten.

Parolin: Ortskirche kann nicht im Alleingang entscheiden

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte am Montagabend am Rande einer Buchvorstellung in Rom gesagt, die Frage der Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare könne nicht von einer Ortskirche im Alleingang beantwortet werden. Nötig sei vielmehr ein Dialog auf weltkirchlicher Ebene.

Bereits im März 2021 hatte die vatikanische Glaubensbehörde schriftlich mitgeteilt, die habe katholische Kirche keine Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen. Es sei nicht erlaubt, Beziehungen oder selbst stabilen Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe einschließen. (KNA)