Bistum Erfurt bekommt im Sommer einen neuen Generalvikar
Amtswechsel an der Erfurter Bistumsspitze: Wie die thüringische Diözese am Mittwoch mitteilte, wird der amtierende Generalvikar Raimund Beck zum 31. August aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt ausscheiden. Sein Nachfolger werde der 47-jährige Dominik Trost, der derzeit noch als Pfarrer in Lengenfeld unterm Stein tätig ist. Bischof Ulrich Neymeyr habe den Personalwechsel am Dienstag im Kreis der Mitarbeitenden des Bischöflichen Ordinariats sowie per Brief in allen Teilen des Bistums bekanntgegeben. Die Verabschiedung Becks und die Amtseinführung Trosts sollen den Angaben zufolge am 27. August im Rahmen eines Festgottesdienstes im Erfurter Dom stattfinden.
Neymeyr dankte Beck bei der Bekanntgabe für dessen "unermüdlichen Dienst", bei dem er sich nicht geschont und oft zu wenig auf die eigene Gesundheit geachtet habe. Der 60-Jährige ist seit 2010 Generalvikar, seine Amtszeit wurde nur durch die zweijährige Sedisvakanz des Erfurter Bischofsstuhls von 2012 bis 2014 unterbrochen. Neben dem Rücktritt von Bischof Joachim Wanke und der Amtseinführung von Bischof Neymeyr zwei Jahre später fiel auch der Besuch von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) im September 2011 in Erfurt und dem Eichsfeld und die damit verbundene Organisation in Becks Amtszeit. Wie das Bistum mitteilte, wird Beck nach seinem Ausscheiden aus dem Amt zunächst eine längere Auszeit zur Regeneration absolvieren, anschließend werde er als Kooperator in der Pfarrei St. Josef in Mühlhausen in die Pfarrseelsorge zurückkehren.
Wichtigster Mitarbeiter des Bischofs
Dominik Trost wurde 2002 im Erfurter Dom zum Priester geweiht und trat seine erste Stelle als Kaplan in Niederorschel an. 2006 wechselte er in die Pfarrei St. Lorenz in Erfurt und war auch als Dekanatsjugendseelsorger in der Landeshauptstadt tätig. Von 2012 bis 2020 war Trost als Pfarradministrator und Pfarrer für Struth, Effelder und Lengenfeld unterm Stein zuständig. Seit 2021 ist er Pfarrer der neugegründeten Pfarrei St. Anna in Lengenfeld unterm Stein. Trost zählte viele Jahre zum Sprecherkreis der "Worte zum Tag" im Hörfunkprogramm von MDR Thüringen und übernahm von 2006 bis 2016 die Beauftragung für die MDR-Rundfunkgottesdienste aus dem Bistum Erfurt.
Der Generalvikar gilt als wichtigster Mitarbeiter des Bischofs an der Spitze eines Bistums und als dessen "alter ego". Ihm fällt vor allem die Verwaltung der Diözese zu. Laut Kirchenrecht besitzt er die Gewalt, "die der Diözesanbischof von Rechts wegen hat, um alle Verwaltungsakte erlassen zu können". Ein Generalvikar darf laut Kirchenrecht zudem "niemals gegen den Willen oder die Absicht des Diözesanbischofs handeln". Wenn ein Bischof abgesetzt oder versetzt wird, zurücktritt oder stirbt, verliert der Generalvikar automatisch sein Amt. (stz)