Bischöfe sollen Beschlüsse von Synodalem Weg in Bistümern umsetzen

KDFB: Lassen die, die unter der Kirche leiden, nicht allein

Veröffentlicht am 23.03.2023 um 16:21 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Der Synodale Weg hat sein vorläufiges Ende gefunden. Kein Grund, sich auszuruhen, betont der Katholische Deutsche Frauenbund. Er hat Forderungen an die deutschen Bischöfe – und spricht von einer "großen Enttäuschung".

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Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) hat dazu ermutigt, auf die Ergebnisse des Synodalen Wegs aufzubauen. "Es braucht nun Diözesen, in denen Bischöfe und Lai*innen konkrete Schritte vorangehen – als Zeichen der Hoffnung und Zukunftsfähigkeit unserer Kirche", sagte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme zum vorläufigen Ende des deutschen Reformprozesses.

Durch den Synodalen Weg seien Bischöfe und Laien "auf neue Art zur Zukunft unserer Kirche in den Austausch gekommen". Doch man stehe noch am Anfang der Missbrauchsaufarbeitung und der Entwicklung präventiver Maßnahmen. "Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass wir gemeinsam weiterarbeiten. Wir lassen die, die unter der Kirche leiden, nicht allein", hieß es weiter. Die Bischöfe seien aufgefordert, die Beschlüsse des Synodalen Wegs in ihren Bistümern umzusetzen. "Auch in Ungleichzeitigkeiten sehen wir eine Chance für Wachstum und Erneuerung."

Scheitern von Sexualmoral-Text "große Enttäuschung"

Zwar habe der Reformprozess nicht alle Erwartungen des Frauenverbands erfüllt, "dennoch ist es gut, dass wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht haben". Als "große Enttäuschung" bezeichnet der KDFB jedoch die Ablehnung des Grundtextes zur Sexualmoral durch die Bischöfe bei der vierten Synodalversammlung im vergangenen Herbst. Der Verband hob aber andere wichtige Beschlüsse hervor, etwa den Handlungstext "'Frauen in sakramentalen Ämtern – Perspektiven für das weltkirchliche Gespräch', durch den das Tor zum Diakonat für Frauen weiter geöffnet wurde" oder "'Segensfeiern für Paare, die sich lieben', der endlich Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und wiederverheiratet Geschiedene auf den Weg gebracht hat". Auch hob der KDFB den Beschluss "Prävention sexualisierter Gewalt, Intervention und Umgang mit Tätern in der katholischen Kirche" hervor.

Großen Widerhall habe das vom Frauenverband veröffentlichte Buchprojekt "Erzählen als Widerstand" gefunden, das spirituellen und sexuellen Missbrauch an Frauen thematisiert – ebenso wie der Text "Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche", der nun im Synodalen Ausschuss weiterbearbeitet werden müsse. Die Errichtung des Ausschusses begrüßt der Verband. Dazu Flachsbarth, die dem Gremium angehört: "Nach wie vor ist es Ziel des KDFB, die Machtstrukturen, wie wir sie heute kennen, aufzubrechen, um Missbrauch zu verhindern. Für dieses Ziel werden wir im Synodalen Ausschuss weiterarbeiten." (mpl)