Deutscher Jesuit hatte Amt wegen "struktureller Probleme" aufgegeben

Kindermissionswerk: Besorgt wegen Zollner-Rückzug aus Papst-Kommission

Veröffentlicht am 31.03.2023 um 10:44 Uhr – Lesedauer: 

Aachen ‐ Am Mittwoch hatte der deutsche Jesuitenpater Hans Zollner überraschend seinen Rückzug aus der Päpstlichen Kinderschutzkommission bekannt gegeben. Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" sieht das mit großer Sorge.

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Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" sieht den Rückzug von Pater Hans Zollner aus der Päpstlichen Kinderschutzkommission mit großer Sorge. "Pater Zollner ist eine wichtige Säule im Kampf für mehr Kinderschutz weltweit und ein ausgewiesener Experte in diesem Bereich", sagte Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks, laut einer Mitteilung von Donnerstag. Im Einsatz für den Schutz von Minderjährigen und vulnerablen Personen brauche es Kompetenz und vernetztes Handeln in aller Welt. "Dafür steht Pater Zollner, seine Expertise wird in der Kinderschutzkommission nun fehlen", so Bingener.

Zollner hatte am Mittwoch angekündigt, sich aus der Päpstlichen Kinderschutzkommission zurückzuziehen. Als Gründe für diesen Schritt gab der deutsche Jesuit im Hinblick auf das Gremium unter anderem Compliance-Probleme und unzureichende Rechenschaftsplichten an. Der Präsident der Kinderschutzkommission, Kardinal Sean O'Malley, hatte die Kritik an angeblichen strukturellen Problemen am Donnerstag zurückgewiesen. Den Anfragen Zollners müsse jedoch nachgegangen werden, betonte nun Bingener. Es brauche wirksame Strukturen und Instrumente im Einsatz für den Kinderschutz. "Oberstes Ziel muss es sein, Kräfte zu bündeln, um den Kinderschutz zu stärken und nachhaltig zu verbessern."

Zollner war seit der Gründung 2014 Mitglied des von Papst Franziskus eingerichteten Gremiums zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Das Kindermissionswerk arbeitet den Angaben zufolge bereits seit 2013 mit dem Jesuiten zusammen. So gebe es eine enge Kooperation mit dem "Institut für Anthropologie – Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen" (IADC), das Zollner leitet und das 2021 aus dem bisherigen Kinderschutzzentrum CCP hervorgegangen ist. (tmg)