Dirks-Preis für Christiane Florin – "Prophetin dieser Zeit"
Die Journalistin und Deutschlandfunk-Redakteurin Christiane Florin erhält für ihre Recherchen und Berichte über Kirche und Religion den Dirks-Preis 2023. Florin agiere und texte "immer kirchenkritisch wie kirchenloyal für Christenrechte in Kirche und Gesellschaft", erklärte die Preisjury am Montag in Frankfurt. Der Preis wird von der Akademie Haus am Dom und dem Verein Haus der Volksarbeit vergeben. Die Verleihung ist am 6. Mai im Frankfurter Bartholomäusdom geplant.
Die Jury würdigte Florin als scharfe Kritikerin von Missständen. "Scharfsinnig in ihrem Urteil, unabhängig und der Wahrheit verpflichtet in der Analyse, gehört sie zu den mutigen Publizistinnen unserer Tage, eine kleine Prophetin dieser Zeit." Bei der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und Missbrauch sei Florin "als kritische Aufklärerin eine zentrale und wichtige öffentliche Person, die nötige Reformen in der katholischen Kirche anmahnt".
Florin ist promovierte Politikwissenschaftlerin und stammt aus Troisdorf. Sie arbeitete für den "Rheinischen Merkur", die Zeit-Beilage "Christ und Welt" und ist seit 2016 Redakteurin des Deutschlandfunks. Zuletzt veröffentlichte sie ihr Buch "Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben". Der Namensgeber des Preises, der katholische Publizist Walter Dirks (1901-1991), gründete 1946 mit Eugen Kogon die "Frankfurter Hefte". In seinem publizistischen Schaffen setzte sich Dirks vor allem für einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" und für ein Bündnis von Christen und Sozialisten ein. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Zuletzt wurde der langjährige Chefredakteur von "Publik-Forum", Wolfgang Kessler, ausgezeichnet. (KNA)