"Sie ist ein gerechtes System"

EKD-Präses Heinrich: Die Kirchensteuer bleibt wichtig

Veröffentlicht am 06.04.2023 um 13:59 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf ‐ Starke Preissteigerungen – kann da noch eine Kirchensteuer verlangt werden? Ja, sie bleibe wichtig, erklärt EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich. Sie sagt zudem, wieso die Kirchensteuer "ein gerechtes System" sei.

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Trotz starker Preissteigerungen ist die Kirchensteuer nach den Worten der Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, wichtig. So könne das, was die Kirche tut, auch in sozialen Bereichen weiterhin finanziert werden, sagte Heinrich der "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Sie ist ein gerechtes System, das sich danach richtet, wer wie viel beitragen kann." Gleichwohl dürfe man nicht nur auf eine formelle Mitgliedschaft schauen, "sondern wir wollen genauso offen sein für alle Menschen, die sich nicht an die Institution Kirche binden wollen, sich ihr aber zugehörig fühlen".

In Deutschland ist die Kirchensteuer eine gesetzlich festgelegte Abgabe der Kirchenmitglieder an ihre Religionsgemeinschaft. In der Regel beträgt sie neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer, in Baden-Württemberg und Bayern acht Prozent. Sie wird auch auf Kapitalerträge erhoben. Rentner und Pensionäre zahlen Kirchensteuer nur, wenn sie Einkommensteuer zahlen.

Der Beitrag wird über das staatliche Finanzamt eingezogen und an die Kirchen weitergegeben. Der Staat erhält dafür etwa drei Prozent des Steueraufkommens. Die Kirchen finanzieren aus den Einnahmen vor allem die laufenden Kosten für ihr Personal in Seelsorge, Schulen und sozialen Einrichtungen. (KNA)