Erscheinungen und Wunder der Gottesmutter sollen von Experten analysiert werden

Vatikan richtet Beobachtungsstelle für Marienerscheinungen ein

Veröffentlicht am 13.04.2023 um 18:02 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Weinende Heiligenfiguren, Stigmata und andere mystische Phänomene werden zukünftig von einer zentralen Stelle im Vatikan überprüft. Am Samstag nimmt das Gremium die Arbeit auf. Es gebe viel zu tun, denn oft stiften angebliche Wunder Verwirrung, heißt es aus Rom.

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Der Vatikan hat eine neue Beobachtungsstelle für Marienerscheinungen eingerichtet. Wie das Portal Vatican News (Donnerstag) berichtet, soll die Stelle Phänomene rund um mögliche Erscheinungen der Gottesmutter analysieren und interpretieren. Weinende Marienstatuten, innere Eingebungen, Stigmata und andere mystische Phänomene, liegen in der Zuständigkeit des neuen Gremiums. Die Experten sollen Untersuchungen zu diesen Ereignissen nach wissenschaftlichen Kriterien anstellen und weltweit koordinieren.

Die Zuständigkeit liegt bei der Päpstlichen Marianischen Akademie. Die "Beobachtungsstelle für Erscheinungen und Mystische Phänomene in Zusammenhang mit der Gestalt der Jungfrau Maria" soll ihre Arbeit offiziell am Samstag (15. April) aufnehmen. Mit der Einrichtung der Beobachtungsstelle wolle man  Klarheit bei Marienerscheinungen und Wundern schaffen, "denn oft stiften angebliche Botschaften Verwirrung, verbreiten ängstliche apokalyptische Szenarien oder sogar Anschuldigungen gegen den Papst und die Kirche", sagte der Präsident der Marianischen Akademie, Stefano Cecchin, dem Portal Vatican News.

Die katholische Kirche hält Marienerscheinungen prinzipiell für möglich, unterzieht entsprechende Vorkommnisse jedoch einer strengen Prüfung, die Jahrzehnte dauern kann. In Deutschland gibt es etliche Marienwallfahrtsorte, aber bislang keinen kirchlich anerkannten Erscheinungsort wie etwa Lourdes in Frankreich oder Fatima in Portugal. (ben/KNA)