Es müsse Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen geben

Berliner Katholikinnen-Verband fordert Weiheämter für Frauen

Veröffentlicht am 28.04.2023 um 13:45 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Bislang dürfen Frauen in der Kirche weder Diakonin, Priesterin noch Bischöfin werden. Der KDFB in Berlin will, dass sich das ändert. Die Argumente dazu seien ausgetauscht, es scheitere an der Unfähigkeit von Klerikern.

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Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) im Erzbistum Berlin hat seine Forderung nach kirchlichen Weiheämtern für Frauen bekräftigt. In der katholischen Kirche müsse es Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen geben, verlangte der Verband am Freitag zum bundesweiten "Tag der Diakonin", der am 29. April begangen wird.

In der katholischen Kirche erhalten Frauen aus theologischen Gründen bisher keine Weiheämter, darunter auch keine Diakonenweihe. Für eine solche Weihe wird seit 1998 bei einem "Tag der Diakonin" geworben. Seit 2013 wird er am Gedenktag der heiligen Katharina von Siena (1347-1380), die in der katholischen Kirche als Kirchenlehrerin verehrt wird, von Frauenverbänden, dem Netzwerk Diakonat der Frau und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gemeinsam begangen.

Argumente seien ausgetauscht

"Längst sind alle Argumente für die Frauenweihe ausgetauscht", so die Berliner KDFB-Vorsitzende Barbara John. "Es gibt keine vernünftigen Gründe dagegen. Es scheitert an der Unfähigkeit von Klerikern und Kirchenrechtlern, Frauen als gleichwertig anzuerkennen."

Weiter betonte die frühere Berliner Ausländerbeauftragte: "Der anhaltende Widerstand zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Keine christliche Botschaft wird aufgegeben, wenn Frauen geweihte Ämter ausüben, wie manche befürchten und oft geradezu für eine unumstößliche Wahrheit halten. Mit Frauen in Weiheämtern kann die Kirche nur gewinnen."

Während der Vatikan erneut prüfe, ob ein Frauendiakonat möglich sei, sollten die deutschen katholischen Bischöfe handeln und Frauen stärken und fördern, so der KDFB. Das Erzbistum habe mit der Einführung von Leitlinien zur Geschlechtergerechtigkeit im März bereits einen Anfang gemacht, würdigte der Verband. Nun müssten weitere Schritte folgen. So könne Erzbischof Heiner Koch es ermöglichen, dass Frauen Beerdigungen leiten, die Taufe spenden und in Leitungsämter berufen werden, die derzeit Männern vorbehalten seien. Zudem appellierte der KDFB Berlin an den Erzbischof, sich auch auf Weltebene für Frauen und die Frauenweihe einzusetzen. (KNA)