Nach Irritationen wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine

Außenamtschef des Moskauer Patriarchats besucht den Vatikan

Veröffentlicht am 02.05.2023 um 18:12 Uhr – Lesedauer: 

Moskau/Rom  ‐ Nach Meinungsverschiedenheiten zum russischen Krieg gegen die Ukraine waren die Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und dem Vatikan "praktisch eingefroren". Nun wurde der Dialog wieder aufgenommen.

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Der Vatikan und das orthodoxe Moskauer Patriarchat intensivieren nach Irritationen wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine ihren Dialog wieder. Der Außenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Antonij, kam am Dienstag in Rom mit dem Leiter der Vatikanbehörde für die Ostkirchen zusammen, Erzbischof Claudio Gugerotti, wie das Moskauer Patriarchat mitteilte. Antonij halte sich zu einem kurzen Arbeitsbesuch in Italien auf, hieß es. Es gab keine weiteren Angaben zu seinem weiteren Programm.

Der russisch-orthodoxe Metropolit gilt als Nummer zwei seiner Kirche nach Patriarch Kyrill I. Nach Meinungsverschiedenheiten zum russischen Angriff auf die Ukraine hatte Antonij im Oktober gesagt, die Beziehungen der russisch-orthodoxen Kirche zum Vatikan seien "praktisch eingefroren". Das Moskauer Patriarchat unterstützt den Krieg gegen die Ukraine. Anfang Januar nahm Antonij jedoch am Trauergottesdienst für den gestorbenen früheren Papst Benedikt XVI. im Vatikan teil.

Franziskus hatte Kyrill I. bei einem Videotelefonat im März 2022 nach eigenen Angaben gewarnt, der Moskauer Patriarch müsse aufpassen, nicht zum "Staatskleriker" und zu Wladimir Putins "Messdiener" zu werden. Eine für Juni oder Juli 2022 in Jerusalem geplante Begegnung beider Kirchenoberhäupter wurde abgesagt. Jüngst bekundete der Papst auf dem Rückflug von seiner Ungarn-Reise sein Interesse an einem Treffen mit Kyrill I. (KNA)