Kritisch und loyal: Christiane Florin mit Walter-Dirks-Preis geehrt
Die Journalistin Christiane Florin hat den Walter-Dirks-Preis 2023 verliehen bekommen. Sie "spricht Klartext. […] Es ist eine Zumutung. Allerdings eine heilsame und eine, die bestens verständlich daherkommt", sagte Dogmatikprofessorin Julia Knop in ihrer Laudatio laut Mitteilung des Bistums Limburg während der Preisverleihung am Samstagabend in Frankfurt. Dass Florin den Preis erhalte, sei wohl verdient, bemerkte Knop. Die Auszeichnung sei ein starkes Signal für engagierten und sorgfältigen Journalismus im Dienst von Wahrheit und Gerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft.
Florin erhalte den Preis, weil sie laut Jury-Begründung "wie Walter Dirks für Geschlechtergerechtigkeit und weltweite Gerechtigkeit, insbesondere in Fragen der sexuellen Gewalt in der Kirche, eintritt und wie er Identifikationsfigur kritischer Gruppierungen im deutschen Katholizismus ist."
Institutionen des Bistums vergeben Journalistenpreis
Der Walter-Dirks-Preis wird alle zwei Jahre im Gedenken an den Journalisten und Publizisten Walter Dirks (1901-1991) vom Bildungszentrum des Bistums Limburg "Haus am Dom" und dem katholischen Beratungszentrum "Haus der Volksarbeit" in Frankfurt vergeben. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.
Florin ist promovierte Politikwissenschaftlerin und stammt aus Troisdorf. Sie arbeitete für den "Rheinischen Merkur", die Zeit-Beilage "Christ und Welt" und ist seit 2016 Redakteurin des Deutschlandfunks. Zuletzt veröffentlichte sie ihr Buch "Trotzdem! Wie ich versuche, katholisch zu bleiben". Zuletzt wurde der langjährige Chefredakteur von "Publik-Forum", Wolfgang Kessler, mit dem Walter-Dirks-Preis ausgezeichnet. (ben)