Umgeworfene Heiligenfiguren, Brandstiftungen, Urin-Attacken

Landeskriminalamt: Immer mehr Vandalismus-Fälle in bayerischen Kirchen

Veröffentlicht am 15.05.2023 um 10:44 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Ausgerechnet in Bayern mehren sich seit Jahren die Attacken auf Gotteshäuser: Nach Angaben des bayerischen Polizei stieg die Zahl der Übergriffe auch 2022 im Vergleich zum Vorjahr weiter an. Die Zerstörungswut der Täter war teilweise massiv.

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Kirchen in Bayern werden immer häufiger Opfer von Vandalismus: Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Montag berichtete, registrierte das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) im vergangenen Jahr 294 Fälle von Sachbeschädigungen in Kirchen, Kapellen oder Klöstern und damit 23 mehr als 2021. Die Tendenz war den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren klar steigend. 2019 zählte das LKA noch 219 Fälle, im Jahr darauf schon 242.

"Grundsätzlich stellen wir fest, dass die Zahlen, insbesondere im Bereich des Vandalismus, gestiegen sind und die Zerstörungswut wesentlich massiver ausfällt", sagte ein Sprecher des Bistums Regensburg. So seien beispielsweise Heiligenfiguren zerstört oder beschädigt, in Kirchenräumen geraucht und uriniert, Kirchenaußenwände beschmiert oder Feuer in Kirchen gelegt worden.

Beispielhaft nannte die dpa unter anderem einen Fall aus der Pfarrkirche St. Heinrich in München, in der im Februar mehrere Gesangbücher brannten. Außerdem seien Kerzen umgeworfen und auf ein "Gotteslob" uriniert worden. Immerhin: Die Zahl der Diebstähle aus Kirchen, Kapellen und Klöstern ging bayernweit nach LKA-Angaben in den vergangenen fünf Jahren deutlich zurück – von 807 Fällen im Jahr 2018 auf 398 im Jahr 2022. (stz)