Benedikt XVI. wie einen Popstar verehrt

Priesteramtskandidat: Berufswunsch stand schon mit 12 fest

Veröffentlicht am 19.05.2023 um 13:31 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Auch wenn seine Glaubensbiografie "eher ungewöhnlich" sei: Tommy Reißig wusste schon sehr früh, dass er Priester werden wolle. Den Zölibat erlebt er nach eigenen Worten nicht als etwas Aufgezwungenes, sondern als geschenkte Freiheit.

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Tommy Reißig (26), Priesteramtskandidat der Diözese Würzburg, wusste nach eigenen Worten schon mit zwölf Jahren, was er einmal werden will. 2009 habe ihn das ein Mitschüler im Sportunterricht gefragt, sagte der Diakon in einem Interview mit dem Pressedienst des Ordinariats Würzburg am Freitag. "Und plötzlich legte sich in meinem Kopf ein Schalter um. Ich spürte eine Ruhe, eine tiefe Gewissheit, und antwortete ganz selbstverständlich 'Pfarrer'." Und: "Es ist also kein Blitz eingeschlagen, vielmehr war es spektakulär unspektakulär."

Reißig wird am 27. Mai im Würzburger Dom zum Priester geweiht. Als "eher ungewöhnlich" bezeichnet der gebürtige Thüringer seine Glaubensbiografie: "Meine Familie kommt aus der ehemaligen DDR, meine Mutter ist nicht getauft, mein Vater vor meiner Geburt aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Getauft bin ich trotzdem, aber erst später zum Katholizismus konvertiert." Schnell habe er gemerkt, dass er sich in der katholischen Frömmigkeit geborgener fühle.

Wie einen Popstar habe er als Jugendlicher den früheren Papst Benedikt XVI. verehrt, erzählte Reißig. "In meinem früheren Kinderzimmer steht noch immer sein Bild auf dem Nachttischschrank." Den Zölibat erlebt der Diakon nach eigenen Worten nicht als etwas Aufgezwungenes, sondern als geschenkte Freiheit, "vor Gott und für den Menschen zu dienen", sagte er. "Wenn also nachts ein Anruf komme und jemand um die Krankensalbung bittet, bin ich verfügbar." (KNA)