"Zweimal habe ich Morddrohungen bekommen"

Wegen Einsatz für Reformen: Katholische Frauen beklagen Hass und Hetze

Veröffentlicht am 05.07.2023 um 11:19 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ Sie setzen sich für Reformen der katholischen Lehre und von Machtstrukturen in der Kirche ein – und sehen sich deshalb massiven persönlichen Angriffen ausgesetzt: Irme-Stetter-Karp und Agnes Wuckelt berichten.

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Vertreterinnen katholischer Verbände in Deutschland sehen sich wegen ihres Engagements für Kirchenreformen massiven persönlichen Angriffen ausgesetzt. In ihrer Zeit als Präsidentin des Synodalen Wegs habe der Hass gegen sie zugenommen, schreibt die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, in einem Gastbeitrag für die Verlagsgruppe Bistumspresse (Sonntag). Grundsätzlich wisse sie aber schon lange, wie es sei, üble Nachrede, Verleumdungen und Beschimpfungen ertragen zu müssen.

Die Theologieprofessorin und stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Agnes Wuckelt, schrieb ebenfalls in einem Beitrag für die Bistumspresse, sie habe immer wieder Hassnachrichten per E-Mail oder in den Kommentarspalten auf Social-Media-Plattformen erhalten. "Zweimal habe ich Morddrohungen bekommen", schrieb sie. "Bei Fragen zur Sexualmoral wurde ich schon mehrfach als Fotze beschimpft. Oder die Leute fragen hämisch, ob ich es als alleinstehende Frau vielleicht besonders nötig hätte."

Stetter-Karp schrieb, sie frage sich, wie sie sich öffentlich schützen könne. "Da ist ein großes Gefühl von Ohnmacht." Auch Wuckelt schrieb, manchmal werde sie wütend, manchmal resigniere sie. Die Gefahr zu verstummen sei da. "Aber ich will mir nicht den Mund verbieten lassen", sagte sie. Stetter-Karp betonte, Hetze könne sie aber nicht aufhalten. "Die Hassnachrichten verletzen mich, aber sie erreichen weder meinen Kopf noch die Tiefe meines Herzens." (epd)