Priester bemängelte Unwissenheit anderer Kleriker beim Thema Exorzismus

"Exorzist des Papstes" mit 89 Jahren gestorben

Veröffentlicht am 06.07.2023 um 11:11 Uhr – Lesedauer: 

Buenos Aires ‐ In seiner Zeit als Kardinal in Argentinien beauftragte der heutige Papst Franziskus öfters einen Exorzisten, dem er Vertrauen schenkte. Dieser Priester, der auch als "Exorzist des Papstes" bekannt war, ist nun gestorben.

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Er war als "Exorzist des Papstes" bekannt: Der argentinische Priester Carlos Mancuso ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Der Geistliche, den der heutige Papst Franziskus in seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires in mehreren Fällen mit der Ausübung des Befreiungsdienstes beauftragte, starb am Montag, berichtete die argentinische Zeitung "La Nación". Mancuso war Priester des Erzbistums La Plata nahe der Hauptstadt des Landes und für viele Jahre der einzige Kleriker Argentiniens, der als Exorzist beauftragt war.

In einem Interview für ein Buch des italienischen Journalisten Fabio Marchese Ragona zum Thema Exorzismus sagte Papst Franziskus in diesem Jahr, Mancuso sei einer von zwei Exorzisten gewesen, die er in seiner Zeit als Kardinal in Buenos Aires beauftragt habe. "Sie sind keine Heiler, sondern Exorzisten", so Franziskus damals. Sie hätten ihm später zurückgemeldet, dass von den zahlreichen Personen, die um den Befreiungsdienst gebeten hatten, lediglich zwei oder drei Opfer von Besessenheit durch Dämonen waren. "Die anderen litten unter einer Obsession mit dem Teufel, was etwas anderes ist, denn sie hatten den Teufel nicht in ihrem Leib", berichtete der Papst, der regelmäßig von der Existenz des Satan spricht und vor ihm warnt.

Mancuso wurde 1934 in La Plata geboren und 1962 in der dortigen Kathedrale zum Priester geweiht. Das Interesse des späteren Exorzisten am Befreiungsdienst wurde bereits vor seiner Weihe im Jahr 1950 geweckt, als er in einer Kirche eine anscheinend besessene Frau beobachtete. Sie schrie im Gotteshaus umher und beschimpfte die Gläubigen. Der Pfarrer soll daraufhin die Frau mit Weihwasser besprengt haben, wonach die Schreie endeten. Mancuso bemängelte in einem Interview die Unwissenheit vieler Kleriker zum Thema Exorzismus: "Einige schauen auf ihn herab, als sei er ein Spiel für Kinder, andere beschäftigen sich nicht damit, weil sie Angst haben." Der Verstorbene warnte besonders vor dem Praktizieren von Okkultismus und Esoterik, weil sie ein Einfallstor für Dämonen seien. (rom)

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