Ausländische Studierende bekommen weniger Unterstützung durch Kirche
Studierende aus dem Ausland haben zuletzt deutlich weniger Unterstützung durch die katholische Kirche erhalten. So stellte die Kirche 2021 rund 5,67 Millionen Euro für die Förderung internationaler Studierender zur Verfügung, wie aus dem am Donnerstag in Bonn veröffentlichten Jahresbericht 2022 des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes (KAAD) hervorgeht. Nach dem davor veröffentlichten Bericht für das Jahr 2009 seien es noch 6,28 Millionen Euro gewesen.
Laut DAAD lassen sich die Zahlen allerdings nicht komplett vergleichen, da für 2009 auch die von Ordensgemeinschaften zur Verfügung gestellten Mittel mit einbezogen wurden. Zudem habe damals das Theologische Stipendienprogramm Albertus-Magnus noch nicht existiert, in das aktuell ein großer Teil der Fördergelder der kirchlichen Werke einfließe. Deutlicher werde es bei den Fördermitteln aus den Bistümern: Diese seien mit rund 1.27 Millionen Euro um 21 Prozent gegenüber 2009 zurückgegangen.
Rückgang um mehr als 20 Prozent
Hingegen habe sich die Zahl der Studierenden aus dem Ausland seit der Vorumfrage um 74 Prozent erhöht. Deutschland liege mit etwa 416.000 ausländischen Studierenden zum Wintersemester 2020/21 international an vierter Stelle der Gastländer hinter den USA, Australien und Großbritannien. Knapp 80 Prozent dieser Studierenden kämen aus Osteuropa und dem Globalen Süden (Afrika, Asien und Lateinamerika).
Der KAAD begrüße diese Entwicklung, da sie einen besseren Zugang zu Bildung und Forschung für ärmere Länder sowie eine Stärkung kontinentübergreifender, interdisziplinärer und interreligiöser Begegnung einschließe. Er mahnt aber zugleich, dass dem Anstieg weniger Mittel sowie weniger Mitarbeiter in den Hochschulgemeinden gegenüberstünden. Letztere hätten sich seit 2009 halbiert.
Der Bericht basiert den Angaben zufolge auf 63 beim KAAD eingegangenen Fragebögen aus den 27 Bistümern sowie sieben kirchlichen Werken in Deutschland. (KNA)