LGBTQ-Vertreter: Wir müssen Samen in der Weltsynode säen
Die amerikanische LGBTQI-Vereinigung "New Ways Ministry" blickt hoffnungsvoll auf die Vollversammlung der Bischofssynode im Herbst 2023. "Wenn ich sehe, wie stark der Einfluss von Pro-LGBTQ+-Katholiken in diesem Prozess bisher war, wie kann ich dann nicht hoffnungsvoll sein?", schreibt Robert Shine, stellvertretender Direktor von "New Ways Ministry", am Sonntag in einem Beitrag auf der Organisationshomepage. Er erwarte zwar, dass die LGBTQI-Community während des Synodenprozesses "nicht alles bekommen" werde, was sie wolle. Aber "ich glaube, dass die Saat, die wir ausgestreut haben, viele gute Früchte tragen wird".
Während der bisherigen Synodenetappen hätten LGBTQ+-Menschen und ihre Verbündeten "die Saat der Inklusion gesät". Es sei wahrscheinlich, dass viele dieser Samen im Synodenprozess scheitern werden. Jedoch reichten wenige "Samen im richtigen Boden, damit Gott enorm Gutes bewirken kann". Man wisse nicht, “welches Gespräch wir geführt, welchen Brief wir geschrieben, welche Ressource wir weitergegeben oder welches Gebet wir gesprochen haben, das der Samen sein wird, der Wurzeln schlägt." Es sei wichtig, weiterhin auf breiter Front zu säen Zeugnis “von der Heiligkeit unserer Identität und unserer Liebe” abzulegen", schreibt Shine. In seinem Beitrag bezieht er sich auf das Evangelium vom vergangenen Sonntag (Mt 13,1-9).
Shine: LGBTQ-Themen sind weltweit wichtig
Shine betont, dass LGBTQ+-Themen in jeder Phase des Synodenprozesses bisher eine wichtige Rolle spielten und in sechs der acht kontinentalen Berichte auftauchten. Zudem erhalte das Arbeitsdokument der Synode zwei Verweise auf die Einbeziehung von LGBTQ+-Menschen. Bei der ersten Vollversammlung der Bischofssynode im Herbst 2023 werde eine Reihe von LGBTQ-positiven Kirchenleitern teilnehmen. Der prominenteste Vertreter ist der amerikanische Jesuit James Martin, der auch der Organisation "New Ways Ministry" verbunden ist.
"New Ways Ministry" ist eine Interessenvertretung für lesbische, schwule, bisexuelle und transsexuelle Katholiken in den USA. Die Organisation wurde 1977 von der Ordensschwester Jeannine Gramick und Pater Robert Nugent gegründet. Ziel der Gruppe ist es, Akzeptanz für queere Katholiken innerhalb der Kirche zu schaffen. (ben)