Haushalt um 18 Prozent zurückfahren

Bistum Würzburg setzt sich neues Sparziel bis 2030

Veröffentlicht am 20.07.2023 um 14:54 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Das Bistum Würzburg muss sparen, um eine finanzielle Schieflage zu verhindern. "Wir sind dabei, eine Kirche des 'Entweder-oder' zu werden und nicht mehr eine Kirche des 'Sowohl-als-auch'", sagte Generalvikar Jürgen Vorndran.

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Das Bistum Würzburg will bis 2030 seinen Haushalt um 18 Prozent zurückfahren. Damit solle eine finanzielle Schieflage verhindert werden, sagte Generalvikar Jürgen Vorndran am Donnerstag. Dem vom Diözesansteuerausschuss beschlossenen Sparkurs liegt eine Prognose zugrunde. Demnach rechnet das Bistum damit, dass ihm in sieben Jahren inflationsbereinigt 32 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen als derzeit. 

Nach Angaben von Finanzdirektor Sven Kunkel hat das Bistum in den vergangenen drei Jahren bereits seine Ausgaben um etwa 30 Millionen Euro verringert. Der Haushalt dieses Jahres mit einem Volumen von 211,7 Millionen Euro kann den Planungen zufolge nicht finanziert werden, ohne Rücklagen im Umfang von 3,5 Millionen Euro anzutasten. Mit Blick auf den weiteren Sparkurs sprach Kunkel von einem "Einschnitt, der nur mit strategischen Zielen und einer Priorisierung von Ausgaben zu schaffen sein wird".

"Wir sind dabei, eine Kirche des 'Entweder-oder' zu werden"

Generalvikar Vorndran sagte: "Wir sind dabei, eine Kirche des 'Entweder-oder' zu werden und nicht mehr eine Kirche des 'Sowohl-als-auch'." Dabei seien die Mitarbeitenden in der Seelsorge, in der Bildung, in der Verwaltung und an anderen Stellen – ob im Hauptamt oder im Ehrenamt – "kostbar wie nie, weil wir nur miteinander diesen Weg gehen können".

Aus Spargründen hatte das Bistum im Jahr 2019 unter anderem ein Baumoratorium ausgerufen. Drei Jahre lang nur noch die notwendigsten Baumaßnahmen an kirchlichen Gebäuden durchgeführt werden. Sie mussten zur Abwehr von Gefahren für Leib und Leben erforderlich sein und dürfen nicht mehr als 15.000 Euro kosten. Erst im vergangenen August wurde das Moratorium wieder aufgehoben(cbr/KNA)