Franziskus verurteit "nicht zu rechtfertigende Gewalt"

Papst kondoliert nach Mord an Präsidentschaftskandidaten in Ecuador

Veröffentlicht am 13.08.2023 um 10:48 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Der ecuadorianische Präsidentschaftskandidat fiel einem Mordanschlag zum Opfer. Papst Franziskus bekundete seinen Angehörigen das Beileid – und rief zu Friedensbemühungen in dem von einer Gewaltwelle erschütterten Land auf.

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Papst Franziskus hat den Angehörigen des ermordeten ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio am Wochenende sein Beileid übermittelt. Der 59-Jährige war am Mittwoch nach einem Wahlkampfauftritt in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Laut Medienberichten wurden sechs Verdächtige aus Kolumbien festgenommen. Der liberale Kandidat und Journalist hatte in der Vergangenheit immer wieder eine Komplizenschaft zwischen organisierter Kriminalität und Politik kritisiert.

In seinem am Samstag veröffentlichten Telegramm verurteilte der Papst die "nicht zu rechtfertigende Gewalt" und rief Bürger wie Politiker zu gemeinsamen Friedensbemühungen auf. Adressiert ist das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnete Schreiben an den Erzbischof von Quito, Alfredo Espinoza Mateus.

60-tägiger Ausnahmezustand

Nach dem Attentat verhängte Ecuadors Präsident Guillermo Lasso einen 60-tägigen Ausnahmezustand für das südamerikanische Land, in dem am 20. August Präsidentschafts- und Parlamentswahlen stattfinden sollen. Im Mai hatte Lasso das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angeordnet. Gegen das Umfeld des konservativen Präsidenten gibt es Korruptionsvorwürfe, auch Lasso selbst soll in einen Skandal verstrickt sein.

Seit Monaten wird Ecuador von einer Welle der Gewalt erschüttert. Für weltweites Entsetzen sorgten mehrere Massaker und Aufstände in Gefängnissen, bei denen Hunderte Menschen ums Leben kamen. Großstädte wie Guayaquil und Quito leiden unter Bandenkriminalität. (KNA)