Würdigung des heiligen Maximilian Kolbe

Schick ruft in Gedenkstätte Auschwitz zu Frieden in Ukraine auf

Veröffentlicht am 14.08.2023 um 13:36 Uhr – Lesedauer: 

Oswiecim/Bonn ‐ Am 14. August 1941 ging Maximilian Kolbe in Auschwitz stellvertretend für einen Mitgefangenen in den Tod: Das mahne die politisch Verantwortlichen, alles zu tun, um das Leiden der Menschen in der Ukraine zu beenden, so Erzbischof Schick.

  • Teilen:

Der ehemalige Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat in der Gedenkstätte des früheren NS-Vernichtungslagers Auschwitz zu einem gerechten Frieden im Ukraine-Krieg aufgerufen. Das Vorbild des heiligen Maximilian Kolbe, der dort am 14. August 1941 stellvertretend für einen Mitgefangenen in den Tod ging, mahne die politisch Verantwortlichen, alles zu tun, um das Leiden der Menschen in der Ukraine zu beenden und den Geflohenen die Rückkehr zu ermöglichen, sagte Schick bei einer Eucharistiefeier am Montag, dem 82. Todestag Kolbes. "Heiliger Maximilian Kolbe, Patron der Versöhnung, versöhne Russland und die Ukraine, erbitte Frieden allen Völkern und Nationen in Europa und der ganzen Welt", so der Erzbischof.

Die Maximilian-Kolbe-Stiftung, deren Stiftungsrat Schick leitet, veranstaltet seit Freitag und noch bis Mittwoch den 14. Europäischen Workshop in Oswiecim. Der Workshop biete 30 Teilnehmenden aus elf ost- und westeuropäischen Ländern die Möglichkeit, "ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven im Hinblick auf Gewaltüberwindung und Versöhnung zu teilen und sich über die damit verbundenen Herausforderungen auszutauschen", hieß es von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Der jährliche Workshop trage zur Stärkung eines europäischen Diskurses bei, der auf Heilung und Versöhnung ziele. Auch entstehe ein europäisches Netzwerk.

Erzbischof Schick würdigte die Nächstenliebe des Franiskaner-Minoriten Kolbe, der die SS-Leute gebeten hatte, die Todesstrafe für einen polnischen Mithäftling im Auschwitzer Hungerbunker auf sich nehmen zu dürfen. Der Familienvater überlebte das KZ. "Erschüttert und sprachlos bewegt mich jedes Jahr die Frage: Wie konnten Menschen ihren Mitmenschen so viel Leid und Schmerz, Grausamkeit und Tod antun?", sagte Schick. "Jedes Jahr erfasst mich aber auch erneut das Staunen darüber, dass in der Unmenschlichkeit des KZs in Auschwitz der heilige Maximilian Kolbe die Menschlichkeit bewahren konnte." Kolbe habe gezeigt, dass im Geist Jesu Christi Menschlichkeit auch in größter Unmenschlichkeit möglich sei. – Die Maximilian-Kolbe-Stiftung wurde 2007 mit Unterstützung der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Ziel der katholischen Stiftung ist es den Angaben zufolge, Beiträge zur Stärkung der kirchlichen Versöhnungsarbeit in Europa zu leisten und sich für Opfer von Unrecht und Gewalt zu engagieren. (KNA)