Oster über Unwetterschäden in Benediktbeuern: "Es ist furchtbar"
Bischof Stefan Oster hat sich über die starken Unwetterschäden im bayerischen Kloster Benediktbeuern erschüttert gezeigt. "Heute habe ich gehört, dass immer noch Dachteile runterfallen und Menschen gefährden können. Es ist furchtbar", sagte der Passauer Oberhirte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Nachrichtenseite "CNA Deutsch". Oster befindet sich derzeit im Urlaub in der Toskana und wurde dort über die Verwüstungen an der Niederlassung der Salesianer Don Boscos informiert, die sich am Samstag ereignet hatten. "Die allerersten Bilder sahen schon ziemlich heftig aus, aber da dachte ich noch nicht, dass es so schlimm sein würde, wie es dann die nächsten ein, zwei Tage deutlich wurde."
Es sei ein "kleines Wunder", dass keine Menschen verletzt oder getötet wurden, sagte Oster weiter. "Ich habe nämlich auch gehört, dass im angrenzenden Moorland Tiere von diesen riesigen Hagelkugeln erschlagen wurden." Auf seinen Social-Media-Kanälen habe er Spendenaufrufe der Salesianer für die Renovierung von Kloster Benediktbeuern geteilt und sei mit den Brüdern in Verbindung, so der Bischof, der selbst dem Orden angehört. Die Reparaturen würden nach Aussagen der Ordensbrüder vor Ort womöglich mehrere Jahre dauern.
Benediktbeuern für Oster "Geburtsort" seiner Berufung
Benediktbeuern sei ein wichtiges Zentrum der Salesianer in Deutschland und für ihre Arbeit mit jungen Menschen, sagte Oster. "Ich hoffe, dass die Einrichtungen bald wieder arbeiten können, aber natürlich wird es auch ein riesiger finanzieller Kraftakt für die Salesianer werden – in ohnehin schon angespannten Zeiten." Das Kloster sei für ihn selbst eine Art "Geburtsort" mit Blick auf seine salesianische Berufung, erklärte der Bischof, der selbst mehrere Jahre in Benediktbeuern gelebt hat. "Das Kloster mit seinen Menschen hatte wirklich formative Kraft für mich. Außerdem habe ich dort vieles gelernt, von dem ich heute als Bischof immer noch zehre."
Bei dem schweren Unwetter am Samstag wurden das Kloster und der Ort Benediktbeuern im Alpenvorland stark verwüstet. Tennisballgroße Hagelkörner, orkanartige Böen und heftiger Starkregen hatten dazu geführt, dass Fensterscheiben zerstört, Dachziegel abgedeckt und Bäume entwurzelt wurden. Der Schaden an der Basilika in Benediktbeuern beläuft sich nach Schätzungen auf einen höheren Millionenbetrag. Anfang der Woche hatte sich auch der Augsburger Bischof Bertram Meier zu Wort gemeldet und alle Betroffene des Unwetters seines Gebets versichert. Benediktbeuern liegt in der Diözese Augsburg. Kloster Benediktbeuern ist fast 1.300 Jahre alt und beherbergte zunächst eine Benediktinergemeinschaft. Seit 1930 leben dort die Salesianer Don Boscos, einer der größten Männerorden in der Kirche. Bekannt ist die Basilika auch als Kulisse der TV-Serie "Der Bulle von Tölz". (rom)