Er beobachte die Lage in Israel und Palästina mit Sorge und Schmerz

Papst ruft zum Ende der Gewalt in Nahost auf

Veröffentlicht am 08.10.2023 um 13:28 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ "Die bewaffneten Angriffe müssen aufhören": Papst Franziskus hat die Gewalteskalation im Nahen Osten verurteilt und zum Gebet für Frieden aufgerufen. Auch Kardinal Reinhard Marx äußerte seine Sorge über die dramatische Situation im Heiligen Land.

  • Teilen:

Papst Franziskus hat die Gewalteskalation im Nahen Osten verurteilt. "Die bewaffneten Angriffe müssen bitte aufhören", sagte der Papst am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Krieg und Terrorismus schafften keine Lösungen, sondern nur Tod und Leid von unterschuldigen Menschen. "Der Krieg ist eine Niederlage, jeder Krieg ist eine Niederlage", sagte Franziskus. Er beobachte die Lage in Israel und Palästina mit Sorge und Schmerz, sagte der Papst weiter und rief zum Gebet für den Frieden auf. Am Ende seiner kurzen Ansprache erinnerte er auch an den Krieg in der Ukraine. Auf dem gut gefüllten Petersplatz hielten einige Pilgerinnen und Pilger Plakate mit dem Wort "Pace" (Friede) in die Höhe.

Auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx rief mit Blick auf Israel zum Gebet für den Frieden auf. Er sei in Sorge über die "dramatische Situation" im Heiligen Land, wo es wiederum kriegerische Auseinandersetzungen ganz in der Nähe Europas gebe, sagte der Erzbischof von München und Freising am Sonntag bei einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom, und erinnerte zugleich an den weiter andauernden Krieg in der Ukraine: "Deshalb wollen wir in dieser Feier der Eucharistie in besonderer Weise um den Frieden beten in unserem Land, aber auch dort, wo Gewalt herrscht."

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, dankte nach den Attacken der palästinensischen Hamas auf Israel für die Solidarität in Deutschland. Zugleich sorgte er sich am Sonntag um die Sicherheitslage für Synagogen und andere jüdische Einrichtungen hierzulande. "Der Terrorkrieg der Hamas und der libanesischen Hisbollah gegen Israel ist an Grausamkeit kaum zu überbieten", so der Zentralratspräsident. "Die Gefährdung für jüdische Einrichtungen auch hier in Deutschland zeigt, dass es den Terroristen nicht allein um Israel geht, sondern dass jüdisches Leben überall von ihnen in Frage gestellt wird." Die große Solidarität in Deutschland sowie das schnelle Handeln der Sicherheitsbehörden zum Schutz jüdischer Einrichtungen seien "ein wichtiges Zeichen in dieser kritischen Zeit für Israel und alle Juden", betonte Schuster. "

Seit Samstagmorgen hat die radikalislamische Terrororganisation Hamas rund 3.000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel geschossen; Hamas-Kämpfer überfielen mehrere israelische Ortschaften und entführten etliche Zivilisten. Die Zahl der getöteten Israelis stieg laut Berichten inzwischen auf über 400. Mehr als 2.000 Personen seien verletzt worden. Israel reagierte mit Luftschlägen auf Ziele im Gazastreifen, bei denen nach palästinensischen Angaben mehr als 300 Personen getötet und knapp 2.000 weitere verletzt wurden. Der Raketenbeschuss und die israelischen Gegenschläge halten weiter an. (stz/KNA)