Weihbischof Hegge: Hochschultheologie ökumenischer gestalten
Die wissenschaftliche Theologie an Hochschulen sollte nach Ansicht des Münsteraner Weihbischofs Christoph Hegge ökumenischer gestaltet werden. "Exegese beispielsweise könnte doch auch gemeinsam gelehrt werden", sagte er am Mittwoch beim Patronatsfest "Albertus Magnus" der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. "Da ist Mut gefordert, die Theologie weiterzuentwickeln." Er plädierte für eine stärkere Kooperation zwischen den katholischen und evangelischen Fakultäten. Hegge ist in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) Vize-Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur.
"Wir müssen uns im Dialog untereinander den Rücken stärken, weil wir in der Kirche doch alle in einem Boot sitzen", erklärte Hegge. Eine starke Präsenz der Theologie an den staatlichen Universitäten ermögliche eine große Chance, im interdisziplinären Dialog aus christlicher Perspektive Antworten auf gegenwärtige Probleme und Phänomene zu geben. "Wir wollen auf der Höhe der Wissenschaften sein."
Ein Problem sei der Mangel an wissenschaftlichem Nachwuchs, räumte Hegge ein. In nur fünf Jahren sei die Zahl der Theologie-Studierenden in Deutschland um 25 Prozent gesunken. Auch seien Frauen deutlich unterrepräsentiert. – An der Universität Erfurt ist die einzige Katholisch-Theologische Fakultät in Ostdeutschland angesiedelt. (KNA)