Nach Bekräftigung des Zugehörigkeitsverbots durch Vatikan

Erzbischof: Sozialer Aufstieg nur durch Beitritt zu Freimaurern

Veröffentlicht am 21.11.2023 um 12:31 Uhr – Lesedauer: 

Brazzaville/Vatikanstadt ‐ Der Vatikan hat bekräftigt, dass ein Katholik nicht Freimaurer sein darf. Der Erzbischof von Brazzaville verweist auf ein Dilemma: Für viele Zentralafrikaner sei ein Beitritt die einzige Möglichkeit, auf der sozialen Leiter hochzuklettern.

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Eine Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge ist aus Sicht des Erzbischofs von Brazzaville, Bienvenu Manamika Bafouakouahou, für viele Menschen in Zentralafrika die einzige Lösung. "Um auf der sozialen Leiter nach oben steigen zu können, muss man den Freimaurern beitreten", sagte Bafouakouahou dem vatikanischen Pressedienst Fides in einem am Montag veröffentlichten Interview.

Am Freitag hatte der Vatikan das allgemeine Verbot für Katholiken bekräftigt, einer Freimaurerloge anzugehören. Die Prinzipien der Freimaurerei seien unvereinbar mit der Lehre der Kirche, so die vatikanische Glaubensbehörde in einem Schreiben an einen philippinischen Bischof. Dieser hatte zuvor Sorgen über den Anstieg der Zahl von Freimaurern unter seinen Gläubigen geäußert.

"Ein Dilemma" für Seelsorge

Auch die Kirche in der Republik Kongo versuche, inbesondere gebildete Menschen vom Beitritt zu den Freimaurern abzuhalten, so Erzbischof Bafouakouahou. "Aber das Problem ist Folgendes: Wenn ein junger Christ seine Studien vollendet hat und einen Job sucht, dann widersteht er dem Druck vielleicht zunächst, bis ihm klar wird, dass er eine Familie zu versorgen hat. Und wenn er sich um ein öffentliches Amt bewerben will, muss er den Freimaurern beitreten, um es auch zu bekommen."

Für den Menschen wie für die Seelsorge sei das "ein Dilemma", erklärte der Geistliche. Durch Armut wachse die Attraktivität der Freimaurerei als "'magischem' Weg zum Erfolg", so Bafouakouahou. Und: "Die Freimaurer verstecken sich inzwischen nicht mehr so wie früher." (KNA)