Er selbst besuche derzeit aber noch keinen der Märkte

Erzbischof Koch hat kein Problem mit frühen Weihnachtsmärkten

Veröffentlicht am 23.11.2023 um 12:11 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Alle Jahre wieder wird über die – mindestens gefühlt – immer frühere Eröffnung der Weihnachtsmärkte in Deutschland diskutiert. Berlins Erzbischof Heiner Koch sieht das Thema zwar gelassen. Gleichwohl betont er: Wer warten kann, der lernt Geduld.

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Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sieht die frühe Eröffnung von Weihnachtsmärkten deutlich vor Beginn der christlichen Advents- und Weihnachtszeit gelassen. "Ich wurde ein paar Mal gefragt, ob ich mich nicht empören wolle, dass in Berlin schon Anfang November die ersten Weihnachtsmärkte eröffnet wurden, habe aber dann lediglich nachgefragt, ob dort auch schon Osterhasen verkauft werden", schreibt Koch in einem Gastbeitrag für die Berliner Boulevardzeitung "B.Z." (Donnerstag).

"Ich kann nicht davon ausgehen, dass alle unter Advent und Weihnachten dasselbe verstehen wie ich. Und wenn ich etwas verbieten wollte, würde es vermutlich manche besonders dazu ermutigen, es erst recht zu tun", so der Erzbischof weiter. Stattdessen freue er sich über die, "die mit mir und vielen anderen Christen geduldig warten". Wer warten und erwarten könne, der gebe Zeit, damit etwas wachsen und reifen könne, und lerne Geduld. Eine solche Haltung bringe "Segen für das Leben". Er selbst, so Koch, esse bis kommenden Sonntag noch keine Zimtsterne und Lebkuchen, trinke noch keinen Glühwein und gehe auch auf keinen Weihnachts- oder Wintermarkt.

Der Erzbischof verweist in seinem Beitrag zudem auf das Christkönigsfest an diesem Sonntag, mit dem das christliche Kirchenjahr endet. Das Fest nehme das in den Blick, woraufhin Christen ihr Leben ausrichteten – "auf das ewige Leben im Reich Gottes, der gute und einladende König in diesem Reich ist Christus selbst". Das Fest sei eine "ernste Angelegenheit", weil es die Hoffnung zum Ausdruck bringe, dass sich Christus als König der Zeiten letztlich und endgültig durchsetze. "Er ist der Gegenentwurf zu allen weltlichen Despoten und Tyrannen. Nächsten- und Feindesliebe sind seine Antwort auf Krieg und Terror – und unsere Zuversicht", so Koch wörtlich. (stz)