Schweizer Regierung: Keine Missbrauchsuntersuchung der Kirche
Die Schweizer Regierung, der Bundesrat, wird keine staatliche Untersuchung über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche einleiten. Ein entsprechender Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, die Verantwortung dafür liege bei den Kantonen, wie das Portal "kath.ch" (Dienstag) berichtet. Im Kanton Wallis werde die Politik hingegen aktiv.
Nach Veröffentlichung einer kirchlich beauftragten Pilotstudie zu sexuellem Missbrauch im kirchlichen Umfeld im September hatte der Ständerat Carlo Sommaruga gefordert, der Bundesrat müsse die Vorgänge selbst untersuchen. Die Regierung äußerte sich nun "sehr betroffen von den Enthüllungen über die katholische Kirche"; sie habe "weder die Kompetenzen noch die Verantwortung", in diesem Bereich tätig zu werden.
Auch die politischen Instanzen des Kantons Wallis diskutieren die Missbrauchsfälle in Zusammenhang mit der Kirche. Der Walliser Justizrat befasste sich am 30. November mit den Fällen rund um die Abtei Saint-Maurice, die das Westschweizer Fernsehen RTS Mitte November ans Licht gebracht hatte. Die Aufsichtsbehörde untersuche mögliche Fehlfunktionen der Justiz in dieser Angelegenheit und bewerte ihren Handlungsspielraum, berichtete die Zeitung "Le Courrier". (KNA)