Mehr Platz für die Schweizergarde – Unesco erlaubt Kasernenpläne
Die Unesco hat die Pläne zur Kasernen-Renovierung der Schweizergarde im Vatikan mit kleinen Einschränkungen genehmigt. Nun könne das Vorprojekt in ein valides Bauvorhaben überführt werden, so die für die Finanzierung zuständige Stiftung am Donnerstag. Als Teil des Weltkulturerbes müssen größere Baumaßnahmen im Vatikan von der Unesco geprüft werden.
So soll die Kasernenfassade mit Blick auf Italien erhalten und restauriert werden. Weiter beinhalten die Pläne die Verlegung eines Gedenkbrunnens für einen leichteren Zugang zum Ehrenhof der Schweizergarde sowie eine Loslösung der Dienstgebäude von dem mittelalterlichen Fluchtgang "Passetto di Borgo" an der rechten Seite des Petersdoms. Letzteres führe zu einer gewissen Reduktion der ursprünglich geplanten Grundfläche, so die Stiftungsvertreter bei der Präsentation. Waren vorher Einzelzimmer für alle Gardisten vorgesehen, erhielten diese nun nur die Hellebardiere. Die Rekruten sollen in Doppelzimmern untergebracht werden.
Schlafsäle werden abgeschafft
Bislang existieren in der Gardekaserne keine Einzelzimmer, die meisten Gardisten sind in Schlafsälen untergebracht. Diese werden mit der neuen Kaserne abgeschafft, 78 Einzel- und 20 Doppelzimmer sowie 11 Wohnungen sollen entstehen. Durch eine höhere Anzahl der Stockwerke hinter der alten Fassade, vergrößert sich die Gesamtfläche um etwa 1.000 Quadratmeter.
Die Renovierung der Gardekaserne umfasst drei Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Die Gebäude sind schlecht isoliert und haben Feuchtigkeitsprobleme. Darüber hinaus wurde die Garde in den vergangenen Jahren personell deutlich aufgestockt. Somit gibt es auch ein Platzproblem. Mit Abschluss des Heiligen Jahres 2025 soll mit dem Neubau begonnen werden. Die "Stiftung für die Renovierung der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde im Vatikan" ist für die Beschaffung der Projektkosten zuständig.
Hauptaufgabe der Päpstlichen Schweizergarde ist es, über die Sicherheit der Person und der Residenz des Kirchenoberhaupts zu wachen. Zudem begleiten Gardisten den Papst auf Reisen, kontrollieren die Eingänge zum Vatikanstaat und nehmen Ordnungs- und Ehrendienste wahr. Während ihrer mindestens 26-monatigen Dienstzeit sind die Gardisten Bürger des Vatikanstaates. (KNA)