Lebensgroße Krippenfiguren geköpft – Polizei prüft religiöses Motiv
Im hessischen Rüsselsheim haben unbekannte Täter die lebensgroßen Figuren einer Weihnachtskrippe geköpft. Wie die "Hessenschau" am Sonntag berichtete, fanden Polizisten am frühen Sonntagmorgen die Krippe auf dem Marktplatz zerstört vor. Die menschengroße Styroporfiguren hatten Maria und Josef mit dem Jesuskind sowie die Heiligen Drei Könige und einen Esel gezeigt. Einige von ihnen wurden umgestoßen.
Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und prüft zudem einen möglichen religiösen Hintergrund der Tat. Bereits in den vergangenen Jahren seien Figuren der Weihnachtskrippe in Rüsselsheim beschädigt gewesen. Später habe sich jedoch herausgestellt, dass die Schäden altersbedingt waren. Im aktuellen Fall handele es sich jedoch um eine vorsätzliche Tat.
"Kopflose Nacht" als Gelegenheit zum Zusammenstehen
Der Gewerbeverein Rüsselsheim, der die Krippe aufgebaut hatte, reagierte jedoch gelassen. "Trotz des bedauerlichen Vorfalls möchten wir versuchen, dieser Situation mit Humor zu begegnen und die Weihnachtsgeschichte als Analogie für Solidarität und Zusammenhalt zu verwenden", schrieb der Verein auf Facebook. "Ähnlich wie die Heilige Nacht, die von unerwarteten Wendungen und Herausforderungen geprägt war, sehen wir diese 'Kopflose Nacht' als eine Gelegenheit, zusammenzustehen und gemeinsam Licht in die Dunkelheit zu bringen."
Die Unbekannten rief der Gewerbeverein auf, die Tat wiedergutzumachen. "Wir laden sie ein, ihren Beitrag zum Wiederaufbau unserer Weihnachtskrippe zu leisten und so einen symbolischen Akt der Versöhnung zu setzen." (mal)
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