Versuch, Vorfall mit Humor zu nehmen, sei "unangemessen“ gewesen

Nach Krippen-Zerstörung: Verein bittet um Entschuldigung für Reaktion

Veröffentlicht am 19.12.2023 um 10:41 Uhr – Lesedauer:

Bild: © katholisch.de/ Madeleine Spendier (Symbolbild)

Rüsselsheim ‐ Nach der Köpfung von lebensgroßen Krippenfiguren in Rüsselsheim versuchte der dortige Gewerbeverein zunächst, die Situation mit einer humorvollen Reaktion zu entschärfen. Das ging jedoch nach hinten los. Nun äußerte sich der Verein erneut.

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Der Gewerbeverein Rüsselsheim hat für seine erste Stellungnahme zu der Krippen-Zerstörung am Marktplatz der Stadt um Entschuldigung gebeten. "Es wurde versucht, den Vorfall mit Humor zu nehmen und zu deeskalieren, was rückblickend als unangemessen betrachtet werden muss", schrieb der Vorsitzende Jan Boese am Montag bei Facebook. Boese, der die erste Reaktion verfasst hatte, erkenne "vollkommen, dass mein Versuch, die Situation mit Humor zu entschärfen, fehl am Platz war".

Unbekannte hatten in der Nacht auf Sonntag auf dem Rüsselsheimer Marktplatz die lebensgroßen Figuren einer Weihnachtskrippe geköpft. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und prüft zudem einen möglichen religiösen Hintergrund der Tat. In einer ersten Reaktion zeigte sich der Gewerbeverein, der für den Aufbau der Krippe verantwortlich war, gelassen und schrieb, dass man trotz des "bedauerlichen Vorfalls" versuchen wolle, der Situation mit Humor zu begegnen. "Ähnlich wie die Heilige Nacht, die von unerwarteten Wendungen und Herausforderungen geprägt war, sehen wir diese 'Kopflose Nacht' als eine Gelegenheit, zusammenzustehen und gemeinsam Licht in die Dunkelheit zu bringen." In den Sozialen Medien wurde die Stellungnahme zum Teil scharf kritisiert.

In einem Moment, der von Empörung geprägt sei, sei dies nicht die richtige Reaktion gewesen, so Boese in seiner neuen Stellungnahme. "Ich verurteile die Zerstörung unserer Weihnachtskrippe aufs Schärfste und betone unsere Entschlossenheit, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen." Seine Intention sei es gewesen, den Tätern nicht auch noch die "Genugtuung zu geben, Hass und Zwietracht in der Weihnachtszeit zu schüren". Gleichzeitig betonte Boese, dass sich der Verein von einer Vorverurteilung in jeglicher Richtung distanziere: "Der Angriff auf ein christliches Symbol stellt keine andere Glaubensrichtung unter Generalverdacht." (mal)

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