Staat und Kirche einigen sich auf Finanzierung für KU Eichstätt
Die Vertreter der Freisinger Bischofskonferenz, des Bayerischen Wissenschaftsministeriums und der Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) haben sich auf eine künftige Finanzierung der Universität geeinigt. "Freistaat und katholische Kirche bekennen sich gemeinsam zur KU Eichstätt-Ingolstadt und sind sich einig, dass das Studienangebot und die Forschungskapazitäten in den nächsten fünf Jahren erhalten werden sollen", heißt es in einer Mitteilung der Freisinger Bischofskonferenz (Dienstag). Der Freistaat wolle demnach die Kirche um die Hälfte der Verpflichtungen entlasten, die über die Vereinbarungen im Konkordat hinausgehen. Die Kirche verpflichte sich dagegen, die andere Hälfte in Höhe von 5,5 Millionen Euro zu tragen.
Zudem wollten Freistaat, Kirche und Trägerstiftung unter Einbeziehung der Universitätsleitung eine gemeinsame Arbeitsgruppe einsetzen, um "strukturelle Überlegungen und verlässliche Finanzierungsperspektiven über das Jahr 2028 hinaus zu entwickeln". Die Arbeitsgruppe solle den Titel "KU 2030" tragen.
Bistümer zahlten 2023 21,6 Millionen Euro an KU
Vor rund einer Woche waren die Sparzwänge der KU bekannt geworden. Die Uni muss im kommenden Jahr rund 2,5 Millionen Euro einsparen. Hintergrund dafür ist, dass Bayerns Bischöfe ihrem Überdiözesanen Fonds (ÜDF) für 2024 eine Nullrunde verordnet hatten. Die für 2024 geplanten Ausgaben werden demnach beim Stand von 42,5 Millionen Euro eingefroren. Für Zuschussempfänger wie die KU bedeutet das wegen steigender Lohn- und Lebenshaltungskosten Kürzungen. Die KU wird bisher zu 85 Prozent vom Staat und zu 15 Prozent von der Kirche finanziert. Im Jahr 2023 haben die bayerischen (Erz-)Diözesen laut Mitteilung 21,6 Millionen Euro zur Finanzierung der Universität beigetragen, davon 10,6 Millionen Euro auf Grundlage des Konkordats. Im kommenden Jahr betrage der konkordatäre Anteil der Kirche 11,5 Millionen Euro.
An der Entscheidung der Bischöfe hatte es Kritik aus der Politik gegeben. So warf Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) den Bischöfen vor, Verabredungen zur künftigen Finanzierung der KU platzen gelassen zu haben. Das Katholische Büro in Bayern betonte, dass an der Reduzierung des finanziellen Engagements der Freisinger Bischofskonferenz kein Weg vorbeigehe. Grund dafür seien die sinkenden Kirchensteuereinahmen. Die KU Eichstätt-Ingolstadt ist die einzige katholische Universität im deutschen Sprachraum und gehört zu den beliebtesten Hochschulen in Deutschland. (cbr)