Papst Franziskus äußert sich erstmals zu "Fiducia supplicans"
Die kürzlich erlassenen Leitlinien zur Segnung homosexueller Paare haben keinen Einfluss auf die kirchliche Ehelehre. Das habe Papst Franziskus bei einem zweistündigen Treffen mit einer Gruppe von rund 30 Priestern am südlichen Stadtrand Roms am Donnerstag gesagt. Einer der Priester habe den Pontifex nach der Umsetzung von "Fiducia supplicans" gefragt, sagte der gastgebende Pfarrer Antonio Vettorato dem US-amerikanischen "Catholic News Service".
Der Papst ging kurz auf die Frage ein und betonte, dass das Dokument des Dikasteriums für die Glaubenslehre darauf bestehe, dass "die Menschen in der Kirche willkommen geheißen werden müssen". Es gehe nicht um das Sakrament der Ehe, denn "am Sakrament ändert sich nichts", zitierte Vettorato den Papst. Der Papst habe auch die Gelegenheit genutzt, die Priester zu ermutigen, bei der Durchführung von Ehekursen wirksame Pädagogen zu sein, damit jeder besser verstehe, was das Sakrament bedeute.
Die Begegnung war bereits die dritte seit September, bei der Papst Franziskus mit Priestern zusammentraf, die in den ärmeren Vororten von Rom tätig sind. Laut Vettorato äußerte sich das Kirchenoberhaupt unter anderem zur Weltsynode: Die Umsetzung des synodalen Prozesses dürfe nicht überstürzt werden. Er habe auch daran erinnert, dass der Weg zur synodalen Kirche vor 50 Jahren mit Paul VI. begonnen habe. "Die Synode hat keine Frist", zitierte Vettorato den Papst. Der Papst habe die Priester gebeten, "den Wunsch zu hegen, dass die Synodalität im Leben der Kirche Fuß fassen möge". (mtr)