Aufruf zum Applaus: Franziskus erinnert an Todestag Benedikts
Zum ersten Todestag von Benedikt XVI. hat Papst Franziskus seinen Vorgänger gewürdigt. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz rief das Kirchenoberhaupt zum Applaus für den ehemaligen deutschen Papst (2005-2013) auf. Der als Joseph Ratzinger geborene Benedikt XVI. war am 31. Dezember 2022 mit 95 Jahren gestorben.
Er habe die Kirche mit Liebe und Weisheit geleitet, so Franziskus über seinen Vorgänger. "Wir denken an ihn voller Dankbarkeit und Bewunderung. Er segne uns vom Himmel herab und begleite uns", fügte der Papst hinzu.
Bereits am Sonntagmorgen hatte Benedikts ehemaliger Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, eine Gedenkmesse für den Verstorben gefeiert. Vor zahlreichen Gästen im Petersdom lobte er den emeritierten Papst für den "Reichtum seines Lehramts, die Tiefe seiner Theologie und das leuchtende Beispiel dieses einfachen und bescheidenen Arbeiters im Weinberg des Herrn". Der damalige Chef der Vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, hatte sich bei seiner Wahl zum Papst am 19. April 2005 selbst als "bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn" bezeichnet.
Diejenigen, die ein Interesse an solchen Konflikten hätten, sollten auf Gewissen hören
Beim Mittasgebet gedachte Papst Franziskust auch der Opfer von Kiregen und Konflikten. Wie viel menschliches Leben sei in diesem Jahr bei bewaffneten Konflikten "verschleudert" worden, fragte er auf dem Petersplatz. Es gebe so viele Tote, so viel Zerstörung, so viel Leid und Armut. Diejenigen, die ein Interesse an solchen Konflikten hätten, sollten auf die Stimme ihres Gewissens hören, forderte Franziskus.
Das Kirchenoberhaupt erinnerte in diesem Zusammenhang an die zahlreichen Menschen, die bei Angriffen über die Weihnachtstage in Nigera getöten wurden. Ebenso gedachte er der Opfer einer Tankwagen-Explosion in Liberia. Die Anwesenden auf dem Peteresplatz rief er zum Gebet auf für die von Kriegen betroffenen Völker in der Ukraine, Palästina, Israel und dem Sudan. "Und vergessen wir nicht die gemarterten Rohingya", erinnerte er an die muslimischen Geflüchteten, die größtenteils seit ihrer Vertreibung aus Myanmar 2017 in Lagern in Bangladesch leben. Zum Abschluss des Angelusgebets an Silvester wünschte Franziskus allen Menschen ein ruhiges Jahresende. (cbr/KNA)