Jung: Kritiker des Synodalen Ausschuss wohl nicht mehr einzubinden
Der Würzburger Bischof Franz Jung glaubt nicht, dass die vier konservativen Bischöfe ihre ablehnende Haltung zum Synodalen Ausschuss aufgeben werden. Ihre Entscheidung "gründete in einer tiefen Enttäuschung über den Synodalen Weg", sagte Jung der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. "Eine Beschädigung der gesamten katholischen Kirche in Deutschland kann ich nicht sehen. Allerdings sehe ich momentan ebenso wenig eine Möglichkeit, diese vier Bischöfe für den Prozess zurückzugewinnen."
Nach Ende des Synodalen Weges begann als Nachfolgegremium der Synodale Ausschuss. Dieser soll einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem Bischöfe und Nicht-Geweihte gemeinsam beraten und entscheiden. Die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau) und Rudolf Voderholzer (Regensburg) sowie der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatten im Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) gegen die Finanzierung des Synodalen Ausschusses gestimmt und arbeiten in dem Gremium nicht mit. Der Vatikan hatte mehrmals Vorbehalte gegen das Projekt eines Synodalen Rats geäußert.
Jung nimmt das Verhältnis der deutschen Bischöfe zu Rom als angespannt wahr. "Als Außenseiter würde ich die deutschen Bischöfe nicht betrachten, da viele Probleme, die derzeit in Deutschland verhandelt werden, keine spezifisch deutschen Fragen sind." In Deutschland sei jedoch sehr offen über anstehende Herausforderungen und die Grenzen bisheriger Lösungsstrategien gesprochen worden. "Kritiker betrachten das als Provokation, bis hin zum Vorwurf, schon die Diskussion wäre ein Abfall vom wahren Glauben. Ich sehe darin den Versuch, den bestehenden Fragen nicht auszuweichen und die Tradition weiterzudenken und zu weiten." (cph)