Erklärung weite das Segnungsverständnis

Papstberater: "Fiducia supplicans" ist nicht häretisch

Veröffentlicht am 22.01.2024 um 11:41 Uhr – Lesedauer: 

Panama ‐ Die vom Vatikan erlaubte Segnung homosexueller und wiederverheirateter Paare sorgt weltweit für Diskussionen. Nun betont das ehemalige Mitglied des päpstlichen Beratergremiums, Kardinal Maradiaga, warum die Segnungen nicht häretisch seien.

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Der emeritierte Erzbischof von Tegucigalpa in Honduras und ehemalige Papstberater, Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, ist der Ansicht, dass das vatikanische Segensdokument "Fiducia supplicans" keine häretischen Ideen vertritt. Das sagte Maradiaga nach Angaben des spanischen Internetportals "Religion Digital" (Montag) bei einer Diskussion mit dem Klerus des Erzbistums Panama.

Das ehemalige Mitglied des päpstlichen Beratergremiums für die Kurienreform sagte bei dem Gespräch, die Erklärung des Vatikan zur Segnung homosexueller, unverheirateter und wiederverheirateter Paare sei "keine Häresie, sondern eine pastorale Erklärung über den Charakter von Segnungen, die auf den liturgischen Bereich beschränkt waren". Die Betonung liege, so Maradiaga, auf der Erweiterung des klassischen Segnungsverständnisses. Neben den liturgischen Segnungen gebe es auch spontane Segnungen aus Fürsorge, so der honduranische Kirchenmann.

Unterscheidung von Segnungen

Im Dezember hatte das Glaubensdikasterium mit Zustimmung von Papst Franziskus Segnungen unter bestimmten Umständen erlaubt, was innerkirchlich zu Diskussionen und gemischten Reaktionen geführt hatte. Daraufhin veröffentlichte das Dikasterium Anfang des Jahres eine Erklärung in Form einer Pressemitteilung, in der es die Unterscheidung zwischen zwei Formen der Segnung betonte: der liturgischen und der spontanen.

Der honduranische Geistliche wurde 1978 Weihbischof in seiner Heimatdiözese Tegucigalpa, 1993 Erzbischof und war von 1996 bis 2016 Vorsitzender der Honduranischen Bischofskonferenz. Von 2007 bis 2015 war er Präsident von Caritas Internationalis und gehörte dem Kardinalsrat an, einem päpstlichen Beratungsgremium zur Reform der Kurie. (mtr)