Kirchenoberhaupt kritisierte Gender-Theorie und homosexuelle Partnerschaften

Patriarch Kyrill I. bezeichnet "westliche Eliten" als Antichristen

Veröffentlicht am 24.01.2024 um 12:31 Uhr – Lesedauer: 

Moskau ‐ Der Moskauer Patriarch hat sich in der Vergangenheit schon öfters abfällig über den sogenannten Westen und dessen Werte geäußert. Nun nannte Kyrill I. ihn einen "Antichristen" und rief Russland zum Kampf gegen das Vordringen des "Bösen" auf.

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Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. hat Russland zum Kampf gegen das "Böse" aus dem Westen aufgerufen. "Es ist sehr wichtig, dass unser Land fähig ist, den Widerstand gegen – ich sage jetzt ein unglaubliches Wort – den Antichristen anzuführen", erklärte das Kirchenoberhaupt im Oberhaus des Parlaments, dem Föderationsrat. Die Ankunft des "Bösen" müsse abgewehrt werden. Das Moskauer Patriarchat veröffentlichte am Dienstagabend ein Video von Kyrills Ansprache.

Die Eliten der westlichen Länder setzen nach den Worten des Patriarchen auf christenfeindliche Werte. Sie seien dabei, das christliche Erbe aufzulösen. "Die westlichen Eliten führen heute einen Krieg gegen die Institution der traditionellen Familie – natürlich unter dem Vorwand der Achtung der Menschenrechte, der freien Wahl", so der Geistliche. Er kritisierte unter anderem eine Gender-Ideologie, die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften und "Propaganda für Geschlechtsumwandlungen".

Kyrill I. sagte: "Das europäische Haus gleicht, um es mit den Worten des Evangeliums auszudrücken, immer mehr einem angestrichenen Sarg, der von außen schön aussieht, innen aber voller Knochen eines Toten und allerlei Schmutz ist." Das Gebäude beeindrucke zwar durch Luxus, "aber das Fundament ist hoffnungslos schlaff, die tragenden Wände stehen kurz vor dem Einsturz". (KNA)