Auch Erzbischof Koch ruft zum Eintreten gegen Ausgrenzung auf

Woelki zu Rechtsextremismus: Werden wir zu Widerstandskämpfern

Veröffentlicht am 28.01.2024 um 10:12 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ "Lassen Sie uns wachsam sein – gerade, wenn nun rechtsextreme Tendenzen und Antisemitismus wieder erstarken", mahnt Kardinal Rainer Maria Woelki in seinem Video-Impuls. Und auch Erzbischof Koch rief dazu auf, Rechtsextremismus entgegenzutreten.

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Zum Widerstand gegen rechtsextreme Tendenzen hat Kölns Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, aufgerufen. "Lassen Sie uns wachsam sein – gerade, wenn nun rechtsextreme Tendenzen und Antisemitismus wieder erstarken - damit wir zu Widerstandkämpfern werden", sagte er in seinem wöchentlichen Video-Impuls (Samstag).

Anlässlich des Holocaust-Gedentags am 27. Januar erinnerte der Kardinal an seinen ersten Besuch in einem Konzentrationslager. Damals habe er sich als Wehrpflichtiger in der Gedenkstätte Bergen-Belsen gefragt: "Wie hätte ich mich wohl angesichts dieses Grauens verhalten? Wäre ich zum Mitläufer geworden? Jemand, der am Ende sagt: Ich habe ja nichts davon geahnt. Oder hätte es zum Widerstandskämpfer gereicht?" Daher gelte es, stets wachsam zu bleiben.

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Auch der Berliner Erzbischof Heiner Koch rief zum engagierten Eintreten gegen Ausgrenzung und rechtsextremes Gedankengut auf. "Bei Gesprächen im Familien- und Bekanntenkreis – an unserer Arbeitsstelle – in unserer Gemeinde – im öffentlichen Raum sollten wir unseren Widerstand gegen unmenschliches Denken unmissverständlich deutlich machen", sagte Koch zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag im RBB-Radio.

Koch erinnerte: "Das menschenverachtende NS-Regime wollte alles auslöschen, das nicht in ihr Weltbild passte." Vor diesem Hintergrund mache es ihn fassungslos, dass die sogenannte Neue Rechte jetzt wieder Konzepte zur massenweisen Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund entwickelte und dies zynisch als "Remigration" bezeichne.

Jüdinnen und Juden in Berlin sprächen heute wieder davon, dass sie sich nicht mehr sicher fühlten. "Manche sitzen bereits auf gepackten Koffern – umgeben von hasserfüllten Parolen auf unseren Straßen, die die Schuld für das brutale Massaker der Hamas bei den Juden selbst sehen. Wir müssen uns dieser Entwicklung entschlossen entgegenstellen", so Koch. (cbr/KNA)