Papst Franziskus warnt Ordensleute vor Verbitterung
Papst Franziskus hat Ordensleute vor Verbitterung gewarnt. "Es tut nicht gut, sich von der Bitterkeit erfassen zu lassen, denn in einer Ordensfamilie – so wie in jeder Gemeinschaft und Familie – belasten Menschen, die verbittert sind und ein 'finsteres Gesicht' machen, die Atmosphäre", predigte der Papst am Freitag im Petersdom zum Fest Mariä Lichtmess. Der 2. Februar ist zugleich "Welttag des geweihten Lebens", an dem die Mitglieder von Orden und Säkularinstituten im Mittelpunkt stehen.
Franziskus rief die zahlreichen anwesenden Ordensfrauen und -männer im Petersdom dazu auf, ihr inneres Leben nicht zu vernachlässig. Die Müdigkeit dürfe nicht über das Staunen siegen, die Gewohnheit nicht an die Stelle des Enthusiasmus treten. Durch Gebet und Anbetung – also den "Einsatz der Knie und des Herzens" – könnten sie wieder zu freudiger Demut und stiller Dankbarkeit zurückkehren.
Nicht dem Stil der Welt anpassen
Der Papst mahnte die Ordensleute zudem, sich nicht an den Stil der Welt anzupassen. Er riet zu einer "Haltung gesunder Passivität". Wer das Tempo reduziere und sich nicht von Aktivitäten überwältigen lasse, schaffe in sich selbst Raum für Gottes Handeln.
Das Fest "Darstellung des Herrn" wird im Volksmund "Mariä Lichtmess" genannt. Traditionell damit verbunden sind Kerzenweihen und Lichterprozessionen. Vor der Liturgiereform von 1970 ging am 2. Februar – also 40 Tage nach Weihnachten – die Weihnachtszeit zu Ende. Das Fest nimmt Bezug auf das Lukas-Evangelium: Demnach wurde Jesus wie alle Erstgeborenen seines Volkes 40 Tage nach seiner Geburt von seinen Eltern zum Tempel vor Gott gebracht und ihm geweiht.
Papst Johannes Paul II. machte im Jahr 1997 den 2. Februar zum "Tag des geweihten Lebens" für die in Klöstern, Ordensgemeinschaften und Säkularinstituten lebenden Kirchenmitglieder. Derzeit leben in der katholischen Kirche weltweit etwa 900.000 Männer und Frauen in Orden oder ordensähnliche Gemeinschaften. (KNA)