Kardinal kritisiert Beerdigung von Trans-Aktivistin in Kathedrale
Der New Yorker Kardinal Timothy Dolan hat den Ablauf des Beerdigungsgottesdienstes der LGBTQI+-Aktivistin Cecilia Gentili in der Kathedrale des Erzbistums kritisiert. "Als die Beerdigung anfing, begannen auch die Probleme wegen des respektlosen Verhaltens der Menge. Das war sehr traurig", sagte Dolan dem Sender "SiriusXM" am Dienstag. Er danke seinen Priestern, dass unter diesen Umständen keine Messe stattgefunden habe.
Die Trans-Aktivistin Gentili war am 6. Februar im Alter von 52 Jahren verstorben. Die ehemalige Sex-Arbeiterin war drogenabhängig und saß zeitweise in Haft. Danach setzte sie sich für die Rechte und die Gesundheit von Transmenschen, Homosexuellen, Sex-Arbeitern und HIV-positiven Menschen ein. Während des Gottesdienstes in der St.-Patricks-Kathedrale auf der New Yorker 5th Avenue wurde Gentilii unter anderem als "Heilige Cecilia, Mutter aller Huren" bezeichnet.
"Skandalöses Verhalten"
Die konservative Gruppe "CatholicVote" kritisierte den Gottesdienst und dabei unter anderem ein Lied, das laut der Gruppe das Vaterunser persifliert habe. Das Erzbistum New York äußerte später, man habe keine Ahnung gehabt, für wen man da einen Gottesdienst feiern sollte. Die Diözese kritisierte das "skandalöse Verhalten" der Anwesenden. Die Familie der Verstorbenen nannte die Feier hingegen "eine Vergewisserung der Liebe, die Gentili für ihre Gemeinschaft hatte". Eine LGBTQI+-Gruppe forderte eine Entschuldigung von der Diözese.
Dolan bekräftigte in dem Interview, die Kirche werde auch weiterhin bei Anfragen für Begräbnisfeiern keine Nachforschungen über die Verstorbenen anstellen. Jeder Katholik, der dort eine Beerdigung feiern wolle, sei willkommen. (cph)